Unsere Jüngsten sind in Gefahr!

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Pressemeldung — 25.11.2019

Drin­gen­der Appell der Münch­ner Ärztin­nen und Ärzte zur kinder­ärzt­li­chen Versor­gung in München

„Eine Gesell­schaft offen­bart sich nirgendwo deut­li­cher als in der Art und Weise, wie sie mit ihren Kindern umgeht.”
Nelson Mandela (1918–2013)

Drei­ßig Jahre nach Verab­schie­dung der UN-Kinder­rechts­kon­ven­tion, die seit 2010 unein­ge­schränkt auch für die Bundes­re­pu­blik Deut­sch­land Gültig­keit besitzt, gibt es für viele Menschen in unse­rem Land, die sich beruf­lich für Kinder und deren gesund­heit­li­che Versor­gung einset­zen, Anlass auf die gefähr­li­chen Entwick­lun­gen in der medi­zi­ni­schen Versor­gung unse­rer Jüngs­ten in unse­rem Land aufmerk­sam zu machen. Die zuneh­mende Ökono­mi­sie­rung der Pati­en­ten­ver­sor­gung in den Klini­ken und die Abrech­nung der Kosten über Fall­pau­scha­len (DRG und PEPP)* gefähr­den die pädia­tri­sche Versor­gung und erschwe­ren es, auch kran­ken Kindern und Jugend­li­chen den medi­zi­ni­schen Fort­s­chritt und Quali­täts­ver­bes­se­run­gen zukom­men zulas­sen. Sie lassen Kinder­rechte und die Rück­sicht­nahme auf die spezi­fi­schen Bedürf­nisse der Kinder – Kinder sind keine klei­nen Erwach­se­nen – in Planung und Kalku­la­tion völlig unbe­rück­sich­tigt. Das Münch­ner Ärzte­pa­r­la­ment, die Dele­gier­ten­ver­samm­lung des Ärzt­li­chen Kreis -und Bezirks­ver­ban­des (ÄKBV) hat sich zusam­men mit ausge­wie­se­nen Exper­ten (Prof. Dr. Stefan Burdach, Prof. Dr. Gerd Schulte-Körne) unter dem Thema „Sind unsere Jüngs­ten in Gefahr?“ mit diesen Fragen befasst und rich­tet einen drin­gen­den Appell an die Verant­wort­li­chen und Entschei­dungs­be­fug­ten in der Landes­haupt­stadt München, in der Poli­tik und in unse­rer Gesell­schaft:
Tragen Sie dazu bei, dass….

  • gerade in einer Region, die vom Zuzug junger Fami­lien mit Kindern geprägt ist und profi­tiert, die klini­schen Einrich­tun­gen für Kinder- und Jugend­me­di­zin, für Kinderpsy­cho­so­ma­tik und Kinder- und Jugend­psych­ia­trie erhal­ten und ausge­baut werden,
  • der Ausbau der Betten für die Pädia­trie (inkl. Inten­siv­bet­ten), der Kinder- und Jugend­psy­cho­so­ma­tik und -psych­ia­trie voran­ge­trie­ben wird,
  • diese Abtei­lun­gen von den Zwän­gen der Erlö­s­op­ti­mie­rung, einer Kosten-Nutzen-Bewer­tung und einer Ausrich­tung auf Gewinn­er­zie­lung ausge­nom­men werden,
  • die hier­für erfor­der­li­chen Finanz­mit­tel außer­halb der Vergü­tung über Fall­pau­scha­len zur Verfü­gung gestellt werden,
  • auch im ambu­lan­ten Bereich Anreize für eine flächen­de­ckende und ganz­heit­li­che Versor­gung von Kindern und Jugend­li­chen gesetzt werden.
    Leis­ten Sie vor allem Ihren Beitrag, damit ausrei­chend quali­fi­zier­tes Perso­nal (Pflege und Medi­zin) für die Versor­gung der Jüngs­ten gewon­nen und gehal­ten werden kann.
    Der ruinöse Wett­be­werb der Vergü­tung über Fall­pau­scha­len (DRG und PEPP) darf sich nicht auf diese beson­ders vulne­ra­ble Pati­en­ten­gruppe und deren Eltern auswir­ken.
    Nur gesunde und gut entwi­ckelte Kinder haben eine Chance, auch im Erwach­se­ne­n­al­ter gesund zu sein. Nur gesunde Kinder und Jugend­li­che entlas­ten die Soli­dar­sys­teme im späte­ren Erwach­se­nen­le­ben.
    Hier­für haben wir gemein­sam eine ethi­sche und eine mora­li­sche Verant­wor­tung.

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