Nachwuchsförderung und Nichtraucherschutz

Pressemeldung — 11.10.2008

Eine Vielzahl von Beschlüssen zur Förderung des ärztlichen Nachwuchses verabschiedete der 66. Bayerische Ärztetag in Würzburg am ersten Tag der Arbeitstagung. Die 180 Delegierten forderten die Bayerische Staatsregierung auf, die von der Arbeitsgruppe „Nachwuchsförderung“ des Expertenforums „Zukunft der niedergelassenen Ärzte – Sicherheit für die Patienten“ beim Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen, erarbeiteten Konzepte umzusetzen. Diese beinhalten die Schaffung von zusätzlichen Studienplätzen in der Humanmedizin mit der Verpflichtung, in der Patientenversorgung tätig zu werden, eine verstärkte Repräsentanz der Allgemeinmedizin in der universitären Forschung und Lehre zu fördern, das Angebot von Praktika während des Studiums in niedergelassenen Praxen deutlich zu erweitern, im Praktischen Jahr (PJ) Allgemeinmedizin als Pflichtfach einzuführen und durch die Änderung der Prüfungsordnung eine Honorierung der PJ-Studenten zu ermöglichen. Im Rahmen der Mittelstandsförderung forderten die Delegierten zinslose Darlehen an niederlassungswillige Ärztinnen und Ärzte anzubieten, eine Anschubfinanzierung zu ermöglichen und einen Investitionszuschuss zur flächendeckenden Installation von Bereitschaftspraxen bereitzustellen.

In Sachen Nichtraucherschutz bekräftigte der 66. Bayerische Ärztetag einen früheren Ärztetags-Beschluss aus dem Jahr 2006, mit dem ein generelles Rauchverbot in öffentlichen Räumen und Gaststätten gefordert worden war. An der Gefährlichkeit des Passivrauchens habe sich durch die Landtagswahl in Bayern nichts geändert. Giftige, teils krebserregende Stoffe seien im Passivrauch enthalten.

Das Ärzteparlament sprach sich ferner für eine Erhöhung der Attraktivität des Medizinstudiums, die Einrichtung von Kinderkrippen an Hochschulen und Universitätskliniken oder für die Einführung von Frauenförderprogrammen an den bayerischen Hochschulen aus. Ausdrücklich begrüßte der 66. Bayerische Ärztetag die Zusammenarbeit mit nichtärztlichen medizinischen Fachberufen. Modellvorhaben zur Entwicklung Arzt entlastender und Arzt unterstützender Maßnahmen durch Qualifizierung nichtärztlichen Assistenzpersonals und Gesundheitsberufen würden unterstützt. Modellvorhaben mit Arzt ersetzenden Maßnahmen lehnten die Delegierten jedoch strikt ab.

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