Delegierte zum Bayerischen Ärztetag sind Organspender
Pressemeldung — 15.10.2011
Anlässlich des 70. Bayerischen Ärztetages (BÄT) in München erklärten sich alle 180 Delegierten zu Organspendern und füllten einen entsprechenden Organspendeausweis aus, sofern sie nicht sowieso schon einen besaßen.
Etwa drei Patienten würden derzeit täglich in Deutschland sterben, weil für sie kein geeignetes Organ zur Verfügung stehe. Deshalb wollte der 70. Bayerische Ärztetag (BÄT), der am Wochenende in München tagte, ein Zeichen setzen. In einer kollektiven Aktion haben alle Delegierten Organspendeausweise ausgefüllt und unterschrieben. „Organspenden schenken Leben. Es freut mich deshalb ganz besonders, dass die Mitglieder des Parlaments der Ärzte in Bayern mit dieser Aktion eine Vorbildfunktion übernehmen“, erklärte Dr. Max Kaplan, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer. Viele Bürgerinnen und Bürger seien laut Umfragen im Todesfall bereit, ihre Organe zu spenden und dadurch kranken Menschen zu helfen. Leider hätte aber nur ein Bruchteil den dafür notwendigen Organspendeausweis ausgefüllt. In Deutschland gilt laut Transplantationsgesetz derzeit die so genannte Zustimmungsregelung bei Organspenden. Diese besagt, dass Organe nach dem durch zwei Ärzte festgestellten Tod nur mit Zustimmung des Verstorbenen – durch einen Organspendeausweis oder Aussagen seiner Angehörigen – für eine Organtransplantation freigegeben werden. Die Hürde, sich einen Organspendeausweis zu besorgen, scheint immer noch recht hoch zu sein.
Wer zu einer Organspende bereit sei, müsse aufgrund der aktuell geltenden Zustimmungsregelung einen Organspendeausweis ausfüllen und diesen am besten in der Brieftasche oder bei seinen Personalpapieren aufbewahren. Organspendeausweise gibt es in vielen Arztpraxen, Krankenhäusern, Apotheken und im Internet unter www.organspende-info.de. Auch Minderjährige können ab 16 Jahren einen Organspendeausweis ausfüllen. Der Organspendeausweis könne laut Kaplan jederzeit vernichtet werden, wenn man seine Meinung geändert habe. Die Organspenden werden völlig anonym abgewickelt. Auf Wunsch der Angehörigen werden sie aber darüber informiert, ob die Transplantation erfolgreich verlaufen sei. Am häufigsten würden Nieren, Herz und Leber transplantiert. Weitere Informationen zum Thema Organspende gibt es im Internet unter www.dso.de. Hier gibt es den Organspendeausweis auch als App für das iPhone. „Der Aufwand für einen Organspendeausweis ist also gering, sodass alle Bürgerinnen und Bürger, die bereit sind, ein Organ zu spenden, diesen Schritt auf sich nehmen können“, so Kaplan.
Bilder zum Downloaden finden Sie unter www.blaek.de.