Keine Betatests der Telematikinfrastruktur in der regulären Patientenversorgung

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Pressemeldung — 23.05.2022

Bei täglich bis zu 1,8 Milli­o­nen Kassen­re­zep­ten bundes­weit hält die Nati­o­nale Agen­tur für Digi­tale Medi­zin (gema­tik) die bisher während einer Test­phase in nur weni­gen Praxen ausge­stell­ten rund 20.000 elek­tro­ni­schen Rezepte (eRezepte) für ausrei­chend, diese dennoch in zwei Bundes­län­dern verpflich­tend einfüh­ren zu wollen. Dr. Gerald Quit­te­rer, Präsi­dent der Baye­ri­schen Landes­ärz­te­kam­mer (BLÄK), kriti­siert diese aktu­el­len Pläne, das eRezept ohne ausrei­chende Erpro­bung zum 1. Septem­ber 2022 in Bayern und Schles­wig-Holstein umset­zen zu wollen. „Die Praxi­s­taug­lich­keit des eRezepts ist in den Test­vor­ha­ben zum gegen­wär­ti­gen Zeit­punkt nicht nach­ge­wie­sen worden. Noch immer kommt es zu zahl­rei­chen tech­ni­schen Fehlern, welche die Arbeits­läufe in den Praxen und Klini­ken massiv beein­träch­ti­gen können“, so Bayerns Ärzte­kam­mer­chef.

Die Sicher­stel­lung der Pati­en­ten­ver­sor­gung sei aber gerade in Pande­mie­zei­ten nur mit verläss­li­chen, reibungs­los funk­tio­nie­ren­den Prozes­sen möglich, die den regu­lä­ren Praxis­be­trieb nicht zusätz­lich behin­dern. „Des­halb fordere ich die gema­tik auf, die verpflich­tende Einfüh­rung des eRezepts zu verschie­ben. Zudem muss dessen Nutzen sowohl für die Pati­en­ten­ver­sor­gung wie auch die Praxen und Klini­ken durch eine ausrei­chende Erpro­bung sicher­ge­stellt und evalu­iert sein“, erklärt der Präsi­dent. Beides sei gegen­wär­tig nicht der Fall.

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