Segel setzen für das Gesundheitssystem

Pressemeldung — 04.05.2022
Im Leitartikel der Mai-Ausgabe des Bayerischen Ärzteblatts stimmt Dr. Gerald Quitterer thematisch auf den diesjährigen 126. Deutschen Ärztetag ein, der vom 24. bis 27. Mai 2022 in Bremen stattfinden wird: „Neben dem Krisenmanagement in der Coronapandemie und der Bewältigung der humanitären Folgen des Ukraine-Krieges muss sich die Bundesrepublik dringend zahlreichen Herausforderungen im deutschen Gesundheitswesen widmen. Dazu gehören neben der Eindämmung der Hass- und Gewaltbekundungen gegen Ärztinnen und Ärzte auch die Verbesserung der ärztlichen Nachwuchsförderung, die Prävention der gesundheitlichen Folgen des Klimawandels, effektivere Maßnahmen gegen die zunehmende
Kommerzialisierung des Gesundheitswesens und notwendige Reformen im Bereich der Krankenhausfinanzierung – wünschenswert wäre etwa, wenn sich die Klinikvergütung zukünftig prioritär am tatsächlichen Behandlungsbedarf und den dafür nötigen Personal- und Vorhaltekosten ausrichten würde. Im ambulanten Bereich könnte ein Praxiszukunftsgesetz dazu beitragen, die Attraktivität der Niederlassung zu verbessern.“
Ein besonderes Augenmerk sollte der Ärztetag auf ein Thema richten, das nicht die Aufmerksamkeit erhalten habe, die ihm eigentlich gebühre. Der Präsident stellt hier die Frage, „wie die Nutzung von Gesundheitsdaten künftig geregelt werden sollte? Aktuell ist dies insbesondere aufgrund eines zunehmenden Interesses Dritter an Behandlungsdaten, sei es zum Zwecke der Forschung oder zur Steuerung des Behandlungsgeschehens.“ Grundsätzlich seien Forschungsanstrengungen sowie optimierte Informationsflüsse im Gesundheitswesen durchaus zu befürworten, denn man könne sich davon Chancen für eine verbesserte Behandlung erhoffen. Gleichzeitig zeigten Untersuchungen aber, dass sowohl Ärzte als auch Patienten der Vertraulichkeit ihrer sensibelsten Patientendaten uneingeschränkt höchste Priorität einräumten – ein Anliegen, welches Quitterer unterstützt. „Denn der Respekt vor der Patientenautonomie ist ein ehernes Prinzip der Ärzteschaft“, schreibt Quitterer. Aus dieser Perspektive betrachtet der Präsident auch die elektronische Patientenakte (ePA).
„Notfalldaten wie Allergien, Medikation, Impfungen oder durchgeführte Untersuchungen in einer digitalen Akte zu speichern und Behandlern im Bedarfsfall einen raschen Zugriff darauf zu ermöglichen, macht Sinn. Die Patienten müssen aber in jedem Fall die Autonomie über diese Daten behalten“, so Quitterer.
„Segel setzen für das Gesundheitssystem“ lesen Sie in der Mai-Ausgabe 2022 des Bayerischen Ärzteblatts unter www.bayerisches-aerzteblatt.de
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