Kultur der Organspende etablieren

download_dokumente

Pressemeldung — 09.11.2023

Im Leit­ar­ti­kel der Novem­be­r­aus­gabe des Baye­ri­schen Ärzte­blatts spricht sich Dr. Marlene Lessel, 2. Vize­prä­si­den­tin der Baye­ri­schen Landes­ärz­te­kam­mer (BLÄK), für die Einfüh­rung der Wider­spruchs­lö­sung im Trans­plan­ta­ti­ons­recht aus. Als mögli­che Organ­spen­de­rin­nen und -spen­der soll­ten künf­tig alle Perso­nen gelten, die dage­gen zu Lebzei­ten keinen Wider­spruch einge­legt hätten.

„In Deut­sch­land stehen laut den Zahlen der Deut­schen Stif­tung Organ­trans­plan­ta­tion (DSO) aktu­ell etwa 8.496 Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten auf der Warte­liste für ein Spen­der­or­gan. In Bayern sind es etwa 1.100 Menschen. Deshalb fordere ich die schnelle Einfüh­rung der Wider­spruchs­lö­sung. Ohne die Wider­spruchs­lö­sung wird es uns nicht gelin­gen, die Zahl der Organ­spen­den zu erhö­hen, was ange­sichts der langen Warte­liste für ein Spen­der­or­gan aber drin­gend notwen­dig ist“, erklärt Lessel. Über Jahre seien schwerst­kranke Pati­en­ten, die auf ein lebens­ret­ten­des Organ hoff­ten, im Stich gelas­sen worden. Die Wider­spruchs­lö­sung sei eine gezielte und gerechte Rege­lung, um diese Situa­tion zu verbes­sern. In Deut­sch­land gelte bei der Organ­spende bereits seit 2012 die Entschei­dungs­lö­sung. Ohne aktive Einwil­li­gung der betrof­fe­nen Pati­en­ten zu Lebzei­ten sei nach derzei­ti­gem Recht keine Organ­ent­nahme zuläs­sig. Laut einer Analyse der DSO läge ledig­lich in 15 Prozent der Fälle von mögli­chen Organ­spen­den eine vorab getrof­fene, schrift­li­che Entschei­dung der Verstor­be­nen vor.

Mehr ärzt­li­chen Nach­wuchs für die Nieder­las­sung gewin­nen

In ihrem Leit­ar­ti­kel fordert Lessel auch, den ärzt­li­chen Nach­wuchs auf dem Weg zur eige­nen Nieder­las­sung akti­ver zu unter­stüt­zen, etwa durch eine ausrei­chende Finan­zie­rung der Weiter­bil­dung. „Ebenso plädiere ich im Ange­sicht des demo­gra­fi­schen Wandels und des Fach­kräf­teman­gels für den Ausbau von Medi­zin­stu­di­en­plät­zen. Während des PJ, der Prak­tika und der Weiter­bil­dung können junge Kolle­gin­nen und Kolle­gen die posi­ti­ven Aspekte einer Praxi­stä­tig­keit erle­ben und sich gege­be­nen­falls für die Nieder­las­sung entschei­den“, so die 2. Vize­prä­si­den­tin. Der Grund für den Appell: In den vergan­ge­nen fünf Jahren sei allein die Zahl der Nieder­las­sun­gen in Bayern von 20.486 auf 19.486 gesun­ken.

Mehr dazu lesen Sie im Leit­ar­ti­kel der Novem­be­r­aus­gabe 2023 des Baye­ri­schen Ärzte­blatts unter www.baye­ri­sches-aerz­te­blatt.de.

icon-arrow-download icon-arrow-right-round icon-arrow-right icon-bars icon-checkmark--checked icon-checkmark icon-chevron-left icon-chevron-right icon-contact-external icon-contact icon-down icon-login icon-parapgrah icon-search icon-up