Gewalt im Gesundheitswesen: Symptom gesellschaftlichen Werteverfalls

Pressemeldung — 31.03.2025

Zu Beginn dieses Jahres wurden die Ergebnisse des MB-Monitors 2024, einer seit 2007 regelmäßig durchgeführten Mitgliederbefragung des Marburger Bundes, vorgestellt. Dabei alarmierend und doch kaum überraschend sei die Fortsetzung eines besorgniserregenden Trends: Immer mehr Ärztinnen und Ärzte dächten darüber nach, ihren Beruf zu verlassen. Bereits der MB-Monitor 2022 hatte eine steigende Unzufriedenheit im ärztlichen Berufsumfeld dokumentiert und die aktuellen Zahlen verdeutlichen, wie sehr sich diese Entwicklung weiter zuspitzt. „Die Rahmenbedingungen in Klinik und Praxis, geprägt durch die wachsende Belastung infolge
zunehmender Bürokratie und sich verschärfenden Fachkräftemangels setzen die Ärzteschaft unter Druck. Die daraus resultierende Erschöpfung und Frustration sind unübersehbar“, schreibt Dr. Andreas Botzlar, Vizepräsident der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK), im Leitartikel der Aprilausgabe des Bayerischen Ärzteblattes.
Der Anteil derjenigen, die im Jahr 2024 ernsthaft darüber nachgedacht hätten, ihren Beruf aufzugeben oder abzuwandern, sei mit 28 Prozent so hoch wie nie zuvor. Zudem steige die Teilzeitquote weiter an: Während 2013 noch 15 Prozent der Ärztinnen und Ärzte in Teilzeit arbeiteten, waren es 2022 bereits 31 Prozent. Aktuell seien es bereits 36 Prozent.

Ein bedrückendes Phänomen, welches der MB-Monitor 2024 beleuchtet, ist die zunehmende Gewalt gegen medizinisches Personal. So berichten 41 Prozent der befragten Ärztinnen und Ärzte, in den vergangenen fünf Jahren eine Zunahme von Gewalt in ihrem Arbeitsumfeld wahrgenommen zu haben. Das Gesundheitswesen fände sich dabei allerdings in keiner Sonderrolle. Vielmehr greife ein breiter gesellschaftlicher Wandel um sich, bei dem Respekt vor Autoritäten und Fachwissen zunehmend infrage stehe und Vertrauen in Institutionen und Experten schwinde. „Unsere Gesellschaft sollte sich allerdings bewusstmachen, wie wichtig Ärztinnen und Ärzte nicht nur als Dienstleister, sondern als Träger von Verantwortung und Mitmenschlichkeit für sie sind. Neben finanziellen und organisatorischen Rahmenbedingungen sind Respekt und Vertrauen sowie Anerkennung und Wertschätzung elementare Grundlagen für eine funktionierende medizinische Versorgung – auch in Bayern“, schreibt Botzlar.

Mehr dazu lesen Sie im Leitartikel „Gewalt im Gesundheitswesen: Symptom gesellschaftlichen Werteverfalls“ der April-Ausgabe 2025 des Bayerischen Ärzteblattes unter www.bayerisches-aerzteblatt.de.

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