Ärztetags-Beschlüsse zum Thema "Klimawandel und Gesundheit"

  • Im Rahmen vergangener Bayerischer und Deutscher Ärztetage wurden verschiedene Beschlüsse gefasst, um den gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels entgegenzuwirken. Diese sind im Folgenden aufgeführt.
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Beschlüsse des 80. Baye­ri­schen Ärzte­tags in Hof 2021 zum Thema „Kli­ma­wan­del und Gesund­heit“:

Link zu den Beschlüs­sen

Hitze­ak­ti­ons­plan zum Schutz der mensch­li­chen Gesund­heit

Der 80. Baye­ri­sche Ärzte­tag fordert die Baye­ri­sche Staats­re­gie­rung erneut auf, umge­hend einen verbind­li­chen Hitze­ak­ti­ons­plan zur Präven­tion hitze­be­ding­ter Erkran­kun­gen und Todes­fälle zu erstel­len, der Basis für die Umset­zung auf kommu­na­ler Ebene sein soll.

Klima­wan­del und Gesund­heit – Fort­bil­dung „Kli­ma­schutz ist Gesund­heits­schutz“

Der 80. Baye­ri­sche Ärzte­tag fordert das Präsi­dium der Baye­ri­schen Landes­ärz­te­kam­mer auf, zeit­nah allen baye­ri­schen Ärztin­nen und Ärzten regel­mä­ßige Fort­bil­dun­gen zum Thema „Kli­ma­schutz ist Gesund­heits­schutz“ anzu­bie­ten sowie über die gesund­heit­li­chen Folgen des Klima­wan­dels für die Menschen im Frei­staat regel­mä­ßig im Baye­ri­schen Ärzte­blatt zu berich­ten.

Klima­krise und Gesund­heit – WHO Forde­run­gen

Der 80. Baye­ri­sche Ärzte­tag bekräf­tigt den Beschluss des 77. Baye­ri­schen Ärzte­ta­ges 2018, dass das Bemü­hen um unsere natür­li­chen Lebens­grund­la­gen zutiefst im ärzt­li­chen Tun veran­kert ist. Deshalb werden die poli­ti­schen Entschei­dungs­trä­ger, die Körper­schaf­ten, aber auch jeder Einzelne aufge­for­dert, sich auf den Weg zu einer nach­hal­ti­gen Ressour­cen­nut­zung und klima­ver­träg­li­chen Lebens­weise zu machen, um damit auch direk­ten Gesund­heits­schutz zu bewir­ken.

Dabei schließt sich der Baye­ri­sche Ärzte­tag den zehn Empfeh­lun­gen der WHO, veröf­fent­licht im COP26 SPECIAL REPORT ON CLIMATE CHANGE AND HEALTH, 2021, voll­um­fäng­lich an. Die baye­ri­sche Ärzte­schaft bekräf­tigt die Empfeh­lun­gen der WHO und fordert globale Umset­zung. Gleich­zei­tig bekennt sie sich aber auch zu eige­ner Verant­wor­tung und wird konkret an der Verwirk­li­chung der Empfeh­lun­gen mitwir­ken.

Extrem­wet­te­rer­eig­nisse – Klima­krise und Versor­gungs­si­cher­heit

Der 80. Baye­ri­sche Ärzte­tag fordert die Ärztin­nen und Ärzte sowie die Träger der Gesund­heits­ein­rich­tun­gen in Bayern auf, sich mit der bedroh­ten Sicher­heit der Versor­gung, ange­sichts der zuneh­men­den Häufig­keit und Schwere von schwe­ren Extrem­wet­te­rer­eig­nis­sen, kritisch zu beschäf­ti­gen. Der 80. Baye­ri­sche Ärzte­tag fordert die Träger von Gesund­heits­ein­rich­tun­gen, zum Beispiel Klini­ken, Pfle­ge­heime, Praxen, Apothe­ken und Rettungs-dienste, zur Über­prü­fung von Kata­s­tro­phen­schutz­plä­nen auf, um die Gefähr­dung der Einrich­tun­gen und der medi­zi­ni­schen Versor­gung der Bevöl­ke­rung bei Extrem­wet­te­rer­eig­nis­sen zu mini­mie­ren.

Tempo­li­mit

Der 80. Baye­ri­sche Ärzte­tag fordert eine Minde­rung der Belas­tung von Gesund­heit und Klima durch den Verkehrs­sek­tor. Neben dem erheb­li­chen Beitrag des Verkehrs­sek­tors auf die Emis­sion von Treib­h­aus­ga­sen, dem Schad­s­tof­f­ausstoß ist auch die Lärm­be­las­tung zu berück­sich­ti­gen. Dabei ist unter ande­rem eine Tempo­be­gren­zung sowohl auf Bundes-, wie auch auf Land- und Orts­s­tra­ßen unum­gäng­lich. Dies muss nicht nur auf Fern­stra­ßen, sondern auch über­all dort, wo Menschen wohnen, gelten. In Deut­sch­land sollen wieder alle Bürge­rin­nen und Bürger bei offe­nem Fens­ter schla­fen können.

Einhal­tung 1,5-Grad-Ziel des Pari­ser Klima­ab­kom­mens

Der 80. Baye­ri­sche Ärzte­tag fordert die mit einer Regie­rungs­bil­dung auf Bundes­ebene befass­ten Parteien dazu auf, keine Verein­ba­run­gen zu tref­fen, die mit dem 1,5-Grad-Limit des Pari­ser Klima­ab­kom­mens nicht verein­bar sind. Ebenso fordert der 80. Baye­ri­sche Ärzte­tag, dass die neue Bundes­re­gie­rung nur noch Maßnah­men ergreift sowie Gesetze und Verord­nun­gen erar­bei­tet, deren Umset­zung nicht zu einer Über­schrei­tung des 1,5-Grad Limits der Klima­e­r­wär­mung führt.

Klima­schä­den durch Narko­se­gase vermei­den Um den ökolo­gi­schen Fußab­druck des Gesund­heits­sys­tems zu mindern, sollte die Frei­set­zung von vola­ti­len Inha­la­ti­ons­an­äs­the­tika so gering wie möglich gehal­ten werden, soweit das leit­li­ni­en­ge­recht und pati­en­te­n­o­ri­en­tiert erfolgt.

Luft­rein­hal­tung, WHO Grenz­werte

Die baye­ri­sche Ärzte­schaft begrüßt ausdrü­ck­lich die neuen Luft­qua­li­täts­lei­t­li­nien der WHO und fordert die poli­ti­schen Entschei­dungs­trä­ger in Bund, Land und Kommu­nen auf, diese Luft­qua­li­täts­lei­t­li­nien zur Aktu­a­li­sie­rung der EU-Luft­qua­li­täts­richt­li­nie heran­zu­zie­hen und dann möglichst zügig umzu­set­zen.

CO2-Abdruck der Baye­ri­schen Landes­ärz­te­kam­mer (BLÄK), Maßnah­men der Körper­schaft

Der 80. Baye­ri­sche Ärzte­tag fordert, den gesund­heit­li­chen Auswir­kun­gen der Klima­krise vermehrte Aufmerk­sam­keit zu schen­ken und dabei die Möglich­kei­ten der Körper­schaft aufzu­zei­gen, den Folgen der Klima­ver­än­de­rung entge­gen­zu­tre­ten.

Dabei ist es nicht nur wich­tig auf die gesund­heit­li­chen Folgen der Klima­e­r­wär­mung hinzu­wei­sen, sondern die Ärzte­schaft muss nicht zuletzt aus Grün­den der Glaub­wür­dig­keit ihrer Forde­run­gen selbst aktiv werden. Deshalb soll­ten sowohl die Möglich­kei­ten der BLÄK zu einem spar­sa­men und effi­zi­en­ten Umgang mit Ener­gie der Gebäude sowie der Verwal­tungs­or­ga­ni­sa­tion der Kammer ausge­schöpft werden, ebenso wie die umwelt­scho­nende Orga­ni­sa­tion der Selbst­ver­wal­tungs­or­gane.

Die BLÄK sollte zusam­men mit der Bunde­s­ärz­te­kam­mer und ande­ren Lände­särz­te­kam­mern Ideen und Maßnah­men entwi­ckeln, um den hohen Anteil des Gesund­heits­we­sens an den CO2-Emis­si­o­nen (mehr als 5 Prozent) zu verrin­gern. Bei Entschei­dun­gen, die in Orga­ni­sa­ti­ons­ab­läufe von Klini­ken und Praxen eingrei­fen, soll­ten nicht nur der Büro­kra­tie­auf­wand, sondern auch die Auswir­kun­gen auf die Umwelt betrach­tet werden. Dies gilt insbe­son­dere bei Maßnah­men zur Verbes­se­rung der Hygi­ene. Die BLÄK sollte zusam­men mit den ande­ren Akteu­ren der Gesund­heits­ver­sor­gung (KVB, DKG, GKV, Berufs­ver­bän­den u. v. m.) Möglich­kei­ten aufzei­gen, wie die Ärztin­nen und Ärzte und alle weite­ren im Gesund­heits­be­reich Täti­gen, moti­viert und unter­stützt werden können, ihre Praxen umwelt­ge­recht zu betrei­ben.

Klima­ma­na­ger in den Klini­ken instal­lie­ren

Der 80. Baye­ri­sche Ärzte­tag fordert Kran­ken­haus­trä­ger zur Instal­la­tion und Quali­fi­ka­tion von Klima­ma­na­gern und Klima­teams flächen­de­ckend in den Kran­ken­häu­sern und Klini­ken auf.

Nach­hal­tig­keit baye­ri­scher Klini­ken sichern

Der 80. Baye­ri­sche Ärzte­tag fordert die Baye­ri­sche Staats­re­gie­rung auf, einen Sonder­fonds zu schaf­fen, aus dem der Umbau baye­ri­scher Kran­ken­häu­ser zu klima­scho­nen­der Infra­s­truk­tur („green hospi­tals“) unter­stützt wird. Alle baye­ri­schen Kran­ken­häu­ser sollen in die Lage versetzt werden, bis 2025 ein Umwelt­zer­ti­fi­kat zu erwer­ben, das mit dem EMAS (https://www.emas.de) des Bundes­um­welt­mi­nis­te­ri­ums bera­ten­den Umwelt­gut­ach­ter­aus­schus­ses (UGA) vergleich­bar ist.

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Beschlüsse des 81. Baye­ri­schen Ärzte­tags in Regens­burg 2022 zum Thema „Kli­ma­wan­del und Gesund­heit“:

Link zu den Beschlüs­sen

Hitze­ak­ti­ons­pläne
Der 81. Baye­ri­sche Ärzte­tag begrüßt die Arbeit des Staats­mi­nis­te­ri­ums für Gesund­heit und Pflege (StMGP) an der verpflich­ten­den Einfüh­rung von Hitze­ak­ti­ons­plä­nen in Bayern. In Anbe­tracht des Klima­wan­dels mit extre­men Hitze­pe­ri­o­den fordert der 81. Baye­ri­sche Ärzte­tag deren schnelle verpflich­tende Einfüh­rung. Da die erfor­der­li­chen Inves­ti­ti­o­nen in die Infra­s­truk­tur zur Reduk­tion der Durch­schnitt­stem­pe­ra­tur in Innen­städ­ten derzeit ein Hinde­rungs­grund für die schnelle Umset­zung dieser Hitze­ak­ti­ons­pläne darstel­len, fordert der 81. Baye­ri­sche Ärzte­tag die Baye­ri­sche Staats­re­gie­rung zudem auf, Maßnah­men, die ohne große Inves­ti­ti­o­nen reali­siert werden können, wie
» die Erstel­lung von Alarm­plä­nen bei Hitze­pe­ri­o­den mit Ergrei­fen entspre­chen­der Maßnah­men für Kran­ken­häu­ser, stati­o­näre und ambu­lante Pfle­ge­ein­rich­tun­gen, Arzt­pra­xen, Kinder­gär­ten und Schu­len
» das Auswei­sen von kühlen Aufent­halts­mög­lich­kei­ten für gefähr­dete Menschen
» die Schaf­fung von Trink­brun­nen in den Innen­städ­ten
» ein Verbot schu­li­scher Sport­ver­an­stal­tun­gen im Freien bei Über­schrei­ten von fest­ge­leg­ten Tempe­ra­tu­ren schnellst­mög­lich zu beschlie­ßen und umzu­set­zen.
Umwelt­ver­träg­lich­keits­prü­fung von Geset­zen und Richt­li­nien im Gesund­heits­we­sen Der 81. Baye­ri­sche Ärzte­tag fordert eine obli­ga­to­ri­sche Umwelt­ver­träg­lich­keits­prü­fung aller Richt­li­nien und Vorga­ben der Verord­nungs­ge­ber und Vertrags­part­ner von zwei- oder drei­sei­ti­gen Verträ­gen, des Gemein­sa­men Bundes­aus­schus­ses (G-BA) oder ande­ren gesetz­li­chen oder unter­ge­setz­li­chen Verpflich­tun­gen, insbe­son­dere auch im Bereich der digi­ta­len Vernet­zung.

Flächen­de­ckende Hitze­not­fall­pläne
Der 81. Baye­ri­sche Ärzte­tag fordert die Imple­men­tie­rung flächen­de­cken­der Hitze­not­fall­pläne in Bayern bis zum 1. Mai 2023. Die baye­ri­sche Ärzte­schaft steht bereit, sich an den notwen­di­gen Entschei­dun­gen und Umset­zun­gen zu betei­li­gen.

Umwelt­ver­träg­lich­keits­prü­fung von Geset­zen und Richt­li­nien im Gesund­heits­we­sen
Der 81. Baye­ri­sche Ärzte­tag fordert eine obli­ga­to­ri­sche Umwelt­ver­träg­lich­keits­prü­fung aller Richt­li­nien und Vorga­ben der Verord­nungs­ge­ber und Vertrags­part­ner von zwei- oder drei­sei­ti­gen Verträ­gen, des Gemein­sa­men Bundes­aus­schus­ses (G-BA) oder ande­ren gesetz­li­chen oder unter­ge­setz­li­chen Verpflich­tun­gen, insbe­son­dere auch im Bereich der digi­ta­len Vernet­zung.

Flächen­de­ckende Hitze­not­fall­pläne
Der 81. Baye­ri­sche Ärzte­tag fordert die Imple­men­tie­rung flächen­de­cken­der Hitze­not­fall­pläne in Bayern bis zum 1. Mai 2023. Die baye­ri­sche Ärzte­schaft steht bereit, sich an den notwen­di­gen Entschei­dun­gen und Umset­zun­gen zu betei­li­gen.

Vermehrte aller­go­lo­gi­sche Forschung
Der 81. Baye­ri­sche Ärzte­tag fordert alle Akteure im Gesund­heits­we­sen auf, der zeit­lich ausufern­den und zuneh­men­den Belas­tung mit aller­gi­sie­ren­den Pflan­zen­pol­len auch in der Kran­ken­ver­sor­gung, im Medi­zin­be­trieb und auch in der Öffent­lich­keit Rech­nung zu tragen. Dazu sind verstärkte Forschungs­i­n­i­tia­ti­ven ebenso notwen­dig, wie Inten­si­vie­rung der Aller­go­lo­gie in der Weiter- und Fort­bil­dung. Die Baye­ri­sche Landes­ärz­te­kam­mer soll in ihrer Öffent­lich­keits­a­r­beit diesem Thema beson­dere Beach­tung schen­ken. Die Part­ner der gemein­sa­men Selbst­ver­wal­tung werden aufge­for­dert, die Behand­lung aller­gi­scher Erkran­kun­gen zu unter­stüt­zen, damit nicht ein weite­rer Rück­gang aller­go­lo­gi­scher Kompe­tenz in der Versor­gung die Gesund­heit der Bevöl­ke­rung beein­träch­tigt.

Effi­zi­ente Pollen- und Wetter­war­nung
Die vorhan­de­nen Pollen­vor­her­sa­ge­in­stru­mente soll­ten zusam­men mit den vorher­seh­ba­ren Verän­de­run­gen der Polle­n­ag­gres­si­vi­tät durch Wette­rer­eig­nisse zu einer bayern­wei­ten Pollen­in­for­ma­ti­ons- und Warn­sys­te­ma­tik zusam­men­ge­fasst werden.
Tempo­li­mits als kosten­freien Beitrag zur Abschwä­chung der Klima­ka­ta­s­tro­phe nutzen Der 81. Baye­ri­sche Ärzte­tag fordert erneut und eindring­lich den Gesetz­ge­ber auf, endlich die Ener­gie­ver­geu­dung und Gesund­heits­ge­fähr­dung auf deut­schen Stra­ßen durch Einfüh­rung von Tempo­li­mits zu verrin­gern.

Hitze­ak­ti­ons­pläne ins Quali­täts­ma­na­ge­ment
Der 81. Baye­ri­sche Ärzte­tag fordert die gemein­same Selbst­ver­wal­tung auf, der zuneh­men­den Bedeu­tung hitze­be­ding­ter Morbi­di­tät und Morta­li­tät Rech­nung zu tragen. Die bereits laufen­den Bemü­hun­gen in Fort- und Weiter­bil­dung soll­ten aber durch weitere Maßnah­men unter­stützt werden. Dazu gehört unter ande­rem die Über­nahme notwen­di­ger Maßnah­men zum Schutz von Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten sowie Mita­r­bei­te­rin­nen und Mita­r­bei­tern in Gesund­heits­ein­rich­tun­gen, zum Beispiel in Quali­täts­ma­na­ge­ment­sys­te­men.

Pflan­zen­ba­sierte, fleisch­arme Ernäh­rung in allen Klini­ken zur Förde­rung der Gesund­heit der Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten sowie zur Reduk­tion der Umwelt­aus­wir­kun­gen des Gesund­heits­sys­tems
Der 81. Baye­ri­sche Ärzte­tag fordert die Klinik­trä­ger in Bayern und die Baye­ri­sche Kran­ken­h­aus­ge­sell­schaft auf, in allen Klini­ken eine pflan­zen­ba­sierte und fleisch­arme Ernäh­rung für Pati­en­tin­nenund Pati­en­ten und Mita­r­bei­tende einzu­füh­ren. Hier­bei ist soweit möglich auf regi­o­nale Anbie­ter, ökolo­gisch herge­stellte Produkte und Verwen­dung der Quali­täts­s­tan­dards für die Verpfle­gung in Klini­ken der Deut­schen Gesell­schaft für Ernäh­rung (DGE) zu achten.

Baye­ri­sche Kran­ken­häu­ser klima­kri­sen­fest aufstel­len
Der 81. Baye­ri­sche Ärzte­tag fordert Klinik­trä­ger und die Baye­ri­sche Kran­ken­h­aus­ge­sell­schaft auf, alle Klini­ken bis Sommer 2030 baulich so zu ertüch­ti­gen, dass auch bei länger anhal­ten­den Hitze­wel­len mit Außen­tem­pe­ra­tu­ren von mehr als 40 Grad Celsius das Innen­raum­klima in allen Berei­chen ein den medi­zi­ni­schen Erfor­der­nis­sen entspre­chen­des Niveau nicht über­schrei­tet. Dazu gehört die umfäng­li­che Ausstat­tung mit Verschat­tungs- und Klima­ti­sie­rungs­sys­te­men in allen Berei­chen. Die poli­tisch Verant­wort­li­chen werden aufge­for­dert, die dafür erfor­der­li­chen finan­zi­el­len Mittel bereit­zu­stel­len.

Klima­neu­tra­li­tät baye­ri­scher Kran­ken­häu­ser
Der 81. Baye­ri­sche Ärzte­tag fordert den Frei­staat Bayern auf, bei allen Neubau­maß­nah­men baye­ri­scher Klini­ken, Klima­neu­tra­li­tät zu reali­sie­ren. Der Passiv­hausstan­dard muss sicher­ge­stellt und ein Plus­ener­gie-Betrieb perspek­ti­visch geplant werden. Bei Umbau­maß­nah­men ist darauf zu achten, dass die resul­tie­rende Ener­gie­bi­lanz dem Passiv­hausstan­dard ange­nä­hert wird. Baye­ri­sche Ener­gie­er­zeu­gung krisen­fest und zukunfts­si­cher gestal­ten Der 81. Baye­ri­sche Ärzte­tag fordert die Baye­ri­sche Staats­re­gie­rung auf, für die Ener­gie­ver­sor­gung, Lehren sowohl aus dem aktu­el­len russi­schen Angriffs­krieg gegen die Ukraine, als auch der Trocken­krise 2022 zu ziehen. Störun­gen der Ener­gie­ver­sor­gung zum Beispiel im Rahmen eines „Black­out“ können für die medi­zi­ni­sche Infra­s­truk­tur und damit für die Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten enorme Risi­ken bein­hal­ten.
Die Ener­gi­ein­fra­s­truk­tur darf auch bei Beschä­di­gung durch Kriegs­hand­lun­gen oder Sabo­ta­ge­ak­ten keine Gesund­heits­ge­fahr für die baye­ri­sche Bevöl­ke­rung darstel­len. Hoch­ri­si­ko­ener­gien, wie die Atom­ener­gie, sind daher nicht zukunfts­fä­hig.
Die Ener­gi­ein­fra­s­truk­tur muss, auch in bis vor kurzem unvor­stell­bar erschei­nen­den Kriegs- und Kata­s­tro­phen­si­tua­ti­o­nen, funk­ti­ons­fä­hig blei­ben. Eine möglichst dezen­trale Ener­gie­ver­sor­gung und -spei­che­rung, ist unter diesem Gesichts­punkt zu bevor­zu­gen. Der Ausbau von Strom­net­zen und -tras­sen ist daher ebenso im nati­o­na­len Inter­esse, wie Entwick­lung und Bau von Spei­chern klima­neu­tral erzeug­ter Ener­gie.

Der russi­sche Angriffs­krieg gegen die Ukraine verstärkt die Klima­krise
Der 81. Baye­ri­sche Ärzte­tag weist darauf hin, dass der russi­sche Angriffs­krieg auf die Ukraine, der uner­träg­li­ches Leid über direkt Betrof­fene bringt, auch alle Bemü­hun­gen um eine Abwen­dung der Klima­ka­ta­s­tro­phe um Jahre zurück­wirft. Die Klima­krise wird in unver­ant­wort­li­cher Weise befeu­ert und damit die Lebens­grund­lage der gesam­ten Mensch­heit in Mitlei­den­schaft gezo­gen. Die Erder­wär­mung und alle daraus folgen­den Gesund­heits­ge­fah­ren warten nicht, bis der Krieg vorbei ist. Es müssen neben der Been­di­gung der Kampf­hand­lun­gen weiter auch alle Anstren­gun­gen unter­nom­men werden, das im Pari­ser Klima­ab­kom­men verein­barte Ziel einer Begren­zung der Erder­wär­mung auf 1,5 Grad Celsius zu errei­chen.

Beschlüsse des 125. Deut­schen Ärzte­ta­ges in Berlin 2021 zum Thema „Kli­ma­wan­del und Gesund­heit“:

Die Beschlüsse des 125. Deut­schen Ärzte­ta­ges zum Thema „Kli­ma­wan­del und Gesund­heit“ wurden auf den Seiten 140 bis 204 des offi­zi­el­len Beschluss­pro­to­kolls publi­ziert.

Link zum Beschluss­pro­to­koll

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