*veröffentlicht im Bayerischen Ärzteblatt – im Jahr 2025
Der aktuelle Klimatipp des Monats November
Der Planetary-Health-Check 2025 diagnostiziert: Sieben der neun planetaren Belastungsgrenzen sind überschritten, darunter erstmals auch die der Ozeanversauerung. Parallel dazu warnt der Global Tipping Points Report: Zentrale Kippsysteme wie die Polareisschilde, der Amazonas-Regenwald und die Atlantische Umwälzzirkulation nähern sich irreversiblen Wendepunkten. Die Warmwasser-Korallenriffe sind bereits verloren. Die Biosphäre, lange als kostenlose Dienstleisterin betrachtet, stellt nun Rechnungen aus – in Form von Produktionsausfällen, Inflationsdruck durch steigende Ressourcenknappheit, Infrastruktur- und Versicherungsschäden. Die Frage, ob sich Klima- und Umweltschutz „lohnt“, ist ökonomisch längst beantwortet. Nichthandeln ist die teuerste Option. Es zerstört Kapital, destabilisiert Finanzsysteme, verschärft soziale Ungleichheit und beeinträchtigt die körperliche und psychische Gesundheit von Milliarden Menschen.
Der Bericht betont aber auch: Es gibt soziale Kipppunkte, die in die entgegengesetzte Richtung wirken. Diese beschreiben selbstverstärkende Prozesse, die den Übergang zu nachhaltigen und resilienten Systemen beschleunigen können. Gelingt es, diese Kipppunkte auszulösen, senken sie langfristige Risiken und stabilisieren gesellschaftliche Systeme. Gesundheit, Gerechtigkeit und Resilienz werden zu zentralen Indikatoren dieser Transformation. Dadurch, dass immer mehr Gesundheitsakteure das Thema auf die Agenda setzen, nach Lösungen suchen und implementieren, wird der Gesundheitssektor selbst zu einem wichtigen Unterstützer der notwendigen Veränderungsprozesse.
https://www.planetaryhealthcheck.org/
https://global-tipping-points.org/
Professor Dr. Christian Schulz,
KLUG Deutsche Allianz
Klimawandel und Gesundheit e. V.
**veröffentlicht im Bayerischen Ärzteblatt ‒ im Jahr 2024
*veröffentlicht im Bayerischen Ärzteblatt* ‒ im Jahr 2023
*veröffentlicht im Bayerischen Ärzteblatt* ‒ im Jahr 2022
