Präventionsprojekte, -Kampagnen, Fördermöglichkeiten, Datenbanken und Gesundheits-Apps
Neuen Flyer „Impfen ab 60 Jahre ‒ Gut geschützt in jedem Alter“ jetzt bestellen
Der neue Seniorenflyer „Impfen ab 60 Jahre ‒ Gut geschützt in jedem Alter“ von der Landesarbeitsgemeinschaft Impfen (LAGI) und dem Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (STMGP) ist seit Ende August für die Auslage in Arztpraxen, Apotheken, Seniorentreffs etc. bestellbar. Zudem hat das StMGP für Menschen in Pflegeeinrichtungen weitere Informationsmaterialien zum Thema Corona-Impfung „Gesund durch Herbst und Winter mit maximalem Coronaimpfschutz“ im Rahmen der Herbst-Kampagne erstellt. Der Seniorenflyer, die Broschüre für Bewohner und Angehörige, das Infoblatt für Pflegekräfte und das Poster sind kostenlos unter www.bestellen.bayern.de zu beziehen.
Auch in diesem Jahr zeichnete das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege mit der Verleihung des Demenzpreises innovative Projekte aus, welche die Lebensqualität und Teilhabemöglichkeiten Demenzerkrankter und deren Angehörigen verbessern und zum Bewusstseinswandel in der Gesellschaft im Umgang mit Demenz beitragen. Die Projektkriterien zur Teilnahme und weitere Informationen zum Bayerischen Demenzpreis 2022 finden Sie unter folgendem Link: stmgp.bayern.de/ministerium/auszeichnungen/demenzpreis
Bewerbungsschluss war der 27.März 2022. Die Verleihung hat am 28. Oktober in Augsburg stattgefunden.
Das Nationale Gesundheitsportal soll Gesundheitskompetenz stärken
Das nationale Gesundheitsportal als zentrale Informationsstelle für Gesundheitsinformationen wurde am 01.09.2020 online freigeschaltet. Träger des Portals ist das Bundesministerium für Gesundheit (BMG). Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQUiG), das Robert Koch-Institut (RKI) sowie das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) unterstützen die Qualitätssicherung der eingestellten Beiträge. Ziel sei es, die Gesundheitskompetenz der Bürger in der digitalen Zeit zu verbessern. Es solle Patienten „verlässlich, schnell und umfassend“ über medizinische Fragestellungen und Strukturen des Gesundheitswesens informieren.
Auf diesem neuen Gesundheitsportal der Bundesregierung können sich Bürgerinnen und Bürger unter gesund.bund.de über häufige Krankheiten wie Krebs, Infektionen oder Herz-Kreislaufstörungen sowie über Pflege, Prävention und Digitalisierung informieren. Auch eine Arzt- und Krankenhaussuche ist integriert.
Bewegungsversorgung im Gesundheitssystem: Teilnahme am Projekt „BewegtVersorgt“
Trotz des gesundheitlichen Mehrwerts von körperlicher Aktivität erfüllen 50 bis 85 Prozent der Menschen mit nichtübertragbaren Erkrankungen die (inter-)nationalen Empfehlungen nicht. Das vom Bundesministerium für Gesundheit geförderte Projekt „BewegtVersorgt“ unter Leitung von Professor Dr. Klaus Pfeifer der Universität Erlangen-Nürnberg hat mit professionellen Projektpartnerinnen und -partnern der Körperschaften und Verbände der Ärzteschaft, Krankenkassen, Bewegungsfach- sowie Sportverbänden und Patientenvertretungen eine Versorgungskette zur Bewegungsförderung dieser Zielgruppe entwickelt, wobei die verhaltensbezogene Bewegungsförderung gezielt durch Ärztinnen und Ärzte initiiert werden soll. Ziel des Projektes ist es diese Versorgungskette zur Bewegungsförderung für Menschen mit nichtübertragbaren Erkrankungen zu entwickeln, erproben und evaluieren, um sie letztendlich in die Routinepraxis des Gesundheitssystems zu überführen. Zur Umsetzung dieses Projekts (ab Sommer 2021) suchen wir engagierte Ärztinnen und Ärzte, die:
eine Praxis der Allgemeinmedizin in der Region Erlangen-Nürnberg-Fürth führen
Versicherte der AOK Bayern und DAK-Gesundheit mit Diabetes Mellitus-Typ 2, KHK, Adipositas oder Arthrose betreuen
Interesse haben, Vorreiter in einem innovativen Projekt mit lukrativer Vergütung zu sein
Ansprechpartnerin: Dr. Anja Weißenfels, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Department für Sportwissenschaft und Sport, Bewegung und Gesundheit, Gebbertstraße 123b, 91058 Erlangen, E-Mail: sport-bewegtversorgt@fau.de
Gesundheits-Apps im klinischen Alltag
Die neue Handreichung „Gesundheits-Apps im klinischen Alltag“ von Bundesärztekammer und Kassenärztlicher Bundesvereinigung liefert Ärztinnen und Ärzten jetzt wichtige Antworten für die tägliche Praxis. Die Handreichung gibt einen Überblick über Nutzen und Risiken der digitalen Möglichkeiten und erklärt, was es mit dem „Digitalisierungsgesetz“ und den „DiGAs“ auf sich hat. Sie macht deutlich, woran man gute von schlechten Gesundheits-Apps unterscheiden kann. Wer sich ausführlicher mit einem Thema beschäftigen möchte, findet Hinweise auf weitere Informationsangebote und verlässliche Anlaufstellen.
„App auf Rezept“ – Verzeichnis digitaler Gesundheitsanwendungen
Insbesondere im Sinne der Prävention und Gesundheitsförderung gelangen immer mehr Gesundheits-Apps auf den digitalen Markt und damit auch Fragen der Patientinnen und Patienten zur Ärzteschaft.
Im DiGA-Verzeichnis werden digitale Gesundheitsanwendungen gelistet, also zum Beispiel Apps oder browserbasierte Anwendungen, die als Medizinprodukt mit niedrigem Risiko CE-zertifiziert sind, zusätzlich vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) im Fast-Track-Verfahren geprüft wurden und damit vom Arzt verschrieben oder bei entsprechender Diagnose direkt von der gesetzlichen Krankenkasse erstattet werden können. Die „App auf Rezept“ wurde mit dem Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG) in die Gesundheitsversorgung eingeführt.
Ergänzend bietet das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung unter www.kvappradar.de Vertragsärztinnen/-en und Psychotherapeutinnen/-en zunächst im Testbetrieb die Möglichkeit, sich über sämtliche in App-Stores gehostete Gesundheits-Apps zu informieren.
Sonne(n) mit Verstand – statt Sonnenbrand
Bei der Aufklärungsaktion „Sonne(n) mit Verstand – statt Sonnenbrand“ des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege engagiert sich die Bayerische Landesärztekammer (BLÄK) gemeinsam mit anderen Partnern seit vielen Jahren.
Die Broschüre und der Flyer zur Kampagne „Sonne(n) mit Verstand“ geben Tipps zum richtigen Sonnenschutz für Kinder. Broschüre, Flyer und ein Plakat werden kostenfrei zum Auslegen in Praxis und Klinik zur Verfügung gestellt. Plakat und Broschüre können beim Bestellportal des Bayerischen Gesundheitsministeriums unter www.bestellen.bayern.de bezogen werden.
Weitere Informationen zum Thema Hautschutz und dem richtigen Umgang mit der Sonne finden Sie auch im Internet unter www.sonnen-mit-verstand.de.“
FARKOR
Sekundärprävention von Darmkrebs: Modellprojekt „FARKOR“ (Vorsorge bei familiärem Risiko für das kolorektale Karzinom) verlängert. Mehr dazu erfahren Sie im folgenden Beitrag aus dem Bayerischen Ärzteblatt 6/2020.
Die Gesundheitsinitiative Gesund.Leben.Bayern. des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege ist ein wichtiges Element des Bayerischen Präventionsprogramms. Im Rahmen dieser Initiative werden Projekte im Bereich der Gesundheitsförderung und insbesondere der Primärprävention gefördert. Inhaltlich liegt der Schwerpunkt auf den Themen Ernährung und Bewegung, Alkohol, Rauchen, betriebliche Gesundheitsförderung, Gesundheit im Alter und psychische Gesundheit.
Gesund.Leben.Bayern. fördert Modellprojekte, die wissensbasiert und qualitätsgesichert sind, die das individuelle Verhalten ebenso berücksichtigen wie Bedingungen in der Lebensumwelt und die das Potenzial haben, bayernweit Anwendung zu finden.
Der Bayerische Präventionspreis
Der Bayerische Präventionspreis zeichnet besondere Leistungen aus, er fördert innovative Ideen und ihre Umsetzung, gibt Anregungen für neue Aktivitäten. Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml hat am 04.12.2019 in München den Bayerischen Präventionspreis 2019 verliehen. Ausgezeichnet wurden vier innovative und zukunftsweisende Projekte aus Augsburg, Cham, Landshut und Nürnberg. Die Projekte sollen Gesundheitsverhalten und Lebenswelten nachhaltig gesundheitsorientiert verändern, zum Nachahmen anregen und so die Gesundheitsförderung und Prävention in Bayern voranbringen.
Der Bayerische Präventionspreis wurde zum 15. Mal verliehen und ist mit jeweils 2.500 Euro dotiert. Er wird in vier Kategorien vergeben, die gleichzeitig die vier Haupthandlungsfelder des Bayerischen Präventionsplans abbilden.
Die Preisträger nach Kategorien
Den Bayerischen Präventionspreis in der Kategorie „Prävention in Familie, Kindertagesstätte und Schule“ erhielt das Projekt „GeschwisterCLUB“. Der GeschwisterClub des Instituts für Sozialmedizin in der Pädiatrie in Augsburg, der sich um die Brüder und Schwestern von behinderten oder schwer kranken Kindern kümmert, leistet einen wichtigen Beitrag zum gesunden Aufwachsen dieser Kinder: Sie werden stark gemacht im Umgang mit den Belastungen, die sich aus ihrer schwierigen Familiensituation ergeben. Die Teilnahme am Geschwister-Präventionskurs „ Geschwister TREFF“ wurde mittlerweile von der Zentralen Prüfstelle Prävention zertifiziert und kann von der Gesetzlichen Krankenversicherung bezuschusst werden."
Das Projekt „PeM – Wir pflegen euch Mitarbeiter“ wurde in der Kategorie „Prävention in Ausbildungsstätte und Betrieb“ ausgezeichnet.
Maßnahmen zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) und zur Gesundhaltung der Mitarbeiter in der Altenpflege wurden vom Bayerischen Roten Kreuz Kreisverband Cham mit dem Projekt 'Wir pflegen euch Mitarbeiter’ für seine 500 Mitarbeiter strukturell verankert. Ziel war es, angesichts der hohen Belastungen und des Fachkräftemangels in der Altenpflege die Wünsche und Bedürfnisse der Mitarbeiter bei der Gestaltung des BGM stärker zu berücksichtigen, um insbesondere psychische Belastungen zu verringern." In Kooperation mit der Hochschule Deggendorf gab es diverse Workshops und Einzelcoachings, darüber hinaus wurde ein Lenkungskreis gegründet und ein Mitarbeiter aus den eigenen Reihen zum 'systemischen Prozessberater für Betriebliches Gesundheitsmanagement’ ausgebildet.
Ausgezeichnet wurde zudem in der Kategorie „Prävention im Alter“ das Projekt „TANDEM – Trainings- und Erholungstage für Tandems aus pflegebedürftigen Menschen und ihre Angehörigen im ländlichen Raum“ der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) mit Sitz in Landshut. Gerade in der Landwirtschaft wird viel zu Hause gepflegt. Dabei vernachlässigen die Pflegenden häufig die eigene Gesundheit. Mit dem TANDEM-Projekt hat die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau ein innovatives Angebot ins Leben gerufen. Die Trainings- und Erholungswoche für Tandems aus pflegebedürftigen Menschen und ihren pflegenden Angehörigen ist eine großartige Möglichkeit zur Stärkung einer besonders belasteten Personengruppe. Eine Finanzierung ist hierbei innerhalb der Regelversorgung möglich .
Den Bayerischen Präventionspreis in der Kategorie „Förderung gesundheitlicher Chancengleichheit“ erhielt das Projekt des Bildungszentrums der Stadt Nürnberg „Gesunde Südstadt – Soziallagenbezogene Gesundheitsförderung im Stadtteil“.
Es ist gelungen, Strukturen und Netzwerke in einem Stadtteil mit einem hohen Anteil von Menschen in sozial schwierigen Situationen im Bereich der Prävention und Gesundheitsförderung aufzubauen und mit passenden Angeboten immer mehr Menschen zu gewinnen, die dort leben. Denn dabei sind die Stadt Nürnberg mit dem Bildungszentrum, die AOK Bayern, das Gesundheitsamt der Stadt und auch die Gesundheitsregionplus Nürnberg, die mit dem 'Gesundheitsterminal’ im Südpunkt ein wichtiges lokales Informationsangebot geschaffen hat.
Datenbank für prämierte Projekte
Die prämierten Projekte sind in der Projektdatenbank „Netzwerk Prävention“ des LGL dokumentiert.
Bayerischer Präventionsbericht 2019
Für viele präventive Maßnahmen sind beeindruckende Erfolge belegt, etwa für Impfungen, Hygienemaßnahmen, Verkehrssicherheit oder Programme der Vorsorge und Früherkennung. Auch ein gesunder Lebensstil hat maßgeblichen Einfluss auf das Krankheitsgeschehen und die Sterblichkeit. Gerade die sogenannten Volkskrankheiten, chronische, nicht übertragbare Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einige häufige Krebsleiden, können in vielen Fällen vermieden, zumindest aber positiv beeinflusst werden. Der Bayerische Präventionsbericht beschreibt ausgewählte Aspekte der Prävention entlang der drei großen Lebensphasen ebenso wie Strukturen und politische Instrumente zur Förderung der Gesundheit. Es sollen Herausforderungen aufgezeigt, Erfolge sichtbar gemacht, Anregungen zum Handeln gegeben und die Vernetzung von Akteuren untereinander unterstützt werden. Prävention ist eine der besten Investitionen in die Zukunft!
Regionales Präventionsmanagement
Mit dem Konzept Gesundheitsregionenplus will das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege die medizinische Versorgung und Prävention im Freistaat weiter verbessern. Die regionalen Netzwerke sollen auf kommunaler Ebene zur Gesundheit der Bevölkerung beitragen.
Die Präventionsmanagerinnen und Präventionsmanager an den Regierungen der bayerischen Bezirke sind Ansprechpartner für Gesundheitsförderung und Prävention in den Regionen. Insgesamt gibt es acht Stellen in den sieben bayerischen Bezirksregierungen, je eine in Schwaben, Unterfranken und Oberfranken, in der Oberpfalz, in Oberbayern und Niederbayern, in Mittelfranken ist das Präventionsmanagement auf zwei Stellen aufgeteilt.
Förderprogramme
Einen Überblick über Förderprogramme mit Gesundheitsbezug sowie den gesamten bayerischen Präventionsbericht und Präventionsplan finden Sie als Downloads unter Gesundheitsförderung und Prävention.