Facharzt für Innere Medizin und Rheumatologie

arztin_behandlung

Gebiet Innere Medizin

Definition:

Das Gebiet Innere Medi­­zin umfasst die Vorbeu­­gung, (Früh-)Erken­­nung, konser­va­tive und inter­­ven­ti­o­­nelle Behan­d­­lung sowie Reha­­bi­­li­ta­tion und Nach­­sorge der Gesun­d­heits­­s­tö­run­­gen einschließ­­lich geria­tri­­scher Krank­hei­ten und Erkran­­kun­­gen der Atmungs­­or­­gane, des Herzens und Kreis­laufs, der Verdau­ungs­­or­­gane, der Nieren und ablei­ten­­den Harn­­wege, des Blutes und der blut­­bil­­den­­den Organe, des Gefä­ß­­sys­tems, des Stoff­­wech­­sels und der inne­ren Sekre­tion, des Immun­­sys­tems, des Stütz- und Binde­­ge­we­­bes, der Infek­ti­­ons­­krank­hei­ten und Vergif­tun­­gen sowie der soli­­den Tumore und der häma­to­lo­­gi­­schen Neopla­­sien. Das Gebiet umfasst auch die Gesun­d­heits­­­för­­de­rung und die Betreu­ung unter Berü­ck­­sich­ti­­gung der soma­ti­­schen, psychi­­schen und sozi­a­len Wech­­sel­wir­­kun­­gen und die inter­­dis­­zi­p­li­näre Koor­­di­na­tion der an der gesun­d­heit­­li­chen Betreu­ung betei­­lig­ten Perso­­nen und Insti­tu­ti­o­­nen.

Weiterbildungsziel:

Ziel der Weiter­­bil­­dung im Gebiet Innere Medi­­zin ist die Erlan­­gung von Fach­a­rz­t­­kom­­pe­ten­­zen 13.1 und/oder 13.2.1 bis 13.2.8 nach Ableis­tung der vorge­­schrie­­be­­nen Weiter­­bil­­dungs­­­zei­ten und Weiter­­bil­­dungs­­in­halte.

Weiterbildungsziel:

Ziel der Weiter­­bil­­dung ist die Erlan­­gung der Fach­a­rz­t­­kom­­pe­tenz Innere Medi­­zin und Rheu­­ma­to­lo­­gie nach Ableis­tung der vorge­­schrie­­be­­nen Weiter­­bil­­dungs­­­zei­ten und Weiter­­bil­­dungs­­in­halte einschließ­­lich der Inhalte der Basis­wei­ter­­bil­­dung.

Weiterbildungszeit:

72 Monate bei einem Weiter­bil­der an einer Weiter­bil­dungs­stätte gemäß § 5 Abs. 1 Satz 2, davon
36 Monate in der stati­o­nären Basis­wei­ter­bil­dung im Gebiet Innere Medi­zin, davon
  • 6 Monate in der Notfal­l­auf­nahme
und
36 Monate Weiter­bil­dung in Rheu­ma­to­lo­gie, davon
  • 6 Monate inter­nis­ti­sche Inten­siv­me­di­zin, die auch während der Basis­wei­ter­bil­dung abge­leis­tet werden können
  • können bis zu 18 Monate im ambu­lan­ten Bereich abge­leis­tet werden

Weiterbildungsinhalt:

Basisweiterbildung für die Facharztkompetenzen des Gebiets

Zusätz­­lich zu den in § 4 Abs. 3 aufge­­führ­ten Anfor­­de­run­­gen Erwerb von Kennt­­nis­­sen, Erfah­run­­gen und Fertig­kei­ten in
der Gesund­heits­be­ra­tung, der Früh­er­ken­nung von Gesund­heits­s­tö­run­gen einschließ­lich Gewalt- und Sucht­prä­ven­tion, der Präven­tion einschließ­lich Impfun­gen, der Einlei­tung und Durch­füh­rung reha­bi­li­ta­ti­ver Maßnah­men sowie der Nach­sorge
der Erken­nung und Behand­lung von nicht­in­fek­ti­ösen, infek­ti­ösen, toxi­schen und neoplas­ti­schen sowie von aller­gi­schen, immu­no­lo­gi­schen, meta­bo­li­schen, ernäh­rungs­ab­hän­gi­gen und dege­ne­ra­ti­ven Erkran­kun­gen auch unter Berück­sich­ti­gung der Beson­der­hei­ten dieser Erkran­kun­gen im höhe­ren Lebens­al­ter
den Grund­la­gen der gebiets­be­zo­ge­nen Tumor­the­ra­pie
der Betreu­ung pallia­tiv­me­di­zi­nisch zu versor­gen­der Pati­en­ten
der Indi­ka­ti­ons­stel­lung, sach­ge­rech­ten Proben­ge­win­nung und -behand­lung für Labor­un­ter­su­chun­gen und Einord­nung der Ergeb­nisse in das jewei­lige Krank­heits­bild
geria­tri­schen Syndro­men und Krank­heits­fol­gen im Alter einschließ­lich der Phar­ma­ko­the­ra­pie im Alter
psycho­ge­nen Sympto­men, somat­o­psy­chi­schen Reak­ti­o­nen und psycho­so­zi­a­len Zusam­men­hän­gen einschließ­lich der Krisen­in­ter­ven­tion sowie der Grund­züge der Bera­tung und Führung Sucht­kran­ker
Vorsorge- und Früh­er­ken­nungs­maß­nah­men
ernäh­rungs­be­ding­ten Gesund­heits­s­tö­run­gen einschließ­lich diäte­ti­scher Behand­lung sowie Bera­tung und Schu­lung
Durch­füh­rung und Doku­men­ta­tion von Diabe­ti­ker­be­hand­lun­gen
den Grund­la­gen here­di­tä­rer Krank­heits­bil­der einschließ­lich der Indi­ka­ti­ons­stel­lung für eine human­ge­ne­ti­sche Bera­tung
der Indi­ka­ti­ons­stel­lung und Über­wa­chung physi­ka­li­scher Thera­pie­maß­nah­men
der gebiets­be­zo­ge­nen Arznei­mit­tel­the­ra­pie
der Erken­nung und Behand­lung akuter Notfälle einschließ­lich lebens­ret­ten­der Maßnah­men zur Aufrecht­er­hal­tung der Vita­l­funk­ti­o­nen und Wieder­be­le­bung
der Bewer­tung der Leis­tungs­fä­hig­keit und Belast­bar­keit, der Arbeits­fä­hig­keit, der Berufs- und Erwerbs­fä­hig­keit sowie der Pfle­ge­be­dürf­tig­keit
der inten­siv­me­di­zi­ni­schen Basis­vor­sor­gung
Defi­­nierte Unter­­su­chungs- und Behan­d­­lungs­­­ver­­fah­ren:
Elek­tro­kar­dio­gramm
Ergo­me­trie
Lang­zeit-EKG
Lang­zeit­blut­druck­mes­sung
spiro­me­tri­sche Unter­su­chun­gen der Lungen­funk­tion
Ultra­schall­un­ter­su­chun­gen des Abdo­mens und Retro­pe­ri­to­neums einschließ­lich Uroge­ni­tal­or­gane
Ultra­schall­un­ter­su­chun­gen der Schild­drüse
Dopp­ler-Sono­gra­phien der Extre­mi­tä­ten versor­gen­den und der extra­kra­ni­el­len Hirn versor­gen­den Gefäße
Punk­ti­ons- und Kathe­te­ri­sie­rungs­tech­ni­ken einschließ­lich der Gewin­nung von Unter­su­chungs­ma­te­rial
Infu­si­ons-, Trans­fu­si­ons- und Blut­er­satz­the­ra­pie, ente­r­ale und paren­te­r­ale Ernäh­rung
Prok­to­sko­pie

Weiterbildung in der Facharztkompetenz

Erwerb von Kennt­­nis­­sen, Erfah­run­­gen und Fertig­kei­ten in
den Inhal­ten der Basis­wei­ter­bil­dung
der Erken­nung und konser­va­ti­ven Behand­lung der rheu­ma­ti­schen Erkran­kun­gen und Osteo­pa­thien sowie insbe­son­dere der immun­sup­pres­si­ven und -modu­la­to­ri­schen medi­ka­men­tö­sen Thera­pie entzünd­lich-
rheu­ma­ti­scher Syste­m­er­kran­kun­gen wie den Kolla­ge­no­sen,
den Vasku­litiden, den entzünd­li­chen Muske­l­er­kran­kun­gen, den chro­ni­schen Arthritiden und Spon­dy­loar­thro­pa­thien und der spezi­el­len Schmerz­the­ra­pie rheu­ma­ti­scher Erkran­kun­gen
der Verord­nung und Funk­ti­ons­über­prü­fung von Orthe­sen und Hilfs­mit­teln bei rheu­ma­ti­schen Erkran­kun­gen
der Indi­ka­ti­ons­stel­lung radio­lo­gi­scher Unter­su­chun­gen und Einord­nung der Befunde in das Krank­heits­bild
der Indi­ka­ti­ons­stel­lung, Metho­dik, Durch­füh­rung und Einord­nung der Labor­un­ter­su­chun­gen von immu­no­lo­gi­schen Para­me­tern in das Krank­heits­bild
der inter­dis­zi­pli­nären Indi­ka­ti­ons­stel­lung zu chir­ur­gi­schen, strah­len­the­ra­peu­ti­schen und nuklear­me­di­zi­ni­schen Behand­lungs­ver­fah­ren
der inten­siv­me­di­zi­ni­schen Basis­ver­sor­gung
Defi­­nierte Unter­­su­chungs- und Behan­d­­lungs­­­ver­­fah­ren:
Sono­gra­phien des Bewe­gungs­ap­pa­ra­tes einschließ­lich Arthro­so­no­gra­phien
lokale und intra­ar­ti­ku­läre Punk­ti­o­nen und Injek­ti­ons­be­hand­lun­gen
mikro­sko­pi­sche Diffe­ren­zie­rung eines Ausstrichs, Tupf- und Quetsch­prä­pa­ra­tes von Organ­punk­ta­ten einschließ­lich Unter­su­chung nach diffe­ren­zie­ren­der Färbung und Zell­zäh­lung
rheu­ma­to­lo­gisch-immu­no­lo­gi­sche Labor­dia­gno­s­tik einschließ­lich Syno­vi­a­l­ana­lyse
Kapil­lar­mi­kro­sko­pie
Osteo­den­si­to­me­trie

Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten in

Allgemeine Inhalte der Weiterbildung für die Abschnitte B und C

ethischen, wissenschaftlichen und rechtlichen Grundlagen ärztlichen Handelns
der ärztlichen Begutachtung
den Maßnahmen der Qualitätssicherung und des Qualitätsmanagements einschließlich des Fehler- und Risikomanagements
der ärztlichen Gesprächsführung einschließlich der Beratung von Angehörigen
psychosomatischen Grundlagen
der interdisziplinären Zusammenarbeit
der Ätiologie, Pathophysiologie und Pathogenese von Krankheiten
der Aufklärung und der Befunddokumentation
labortechnisch gestützten Nachweisverfahren mit visueller oder apparativer Auswertung (Basislabor)
medizinischen Notfallsituationen
den Grundlagen der Pharmakotherapie einschließlich der Wechselwirkungen der Arzneimittel und des Arzneimittelmissbrauchs
der Durchführung von Impfungen
der allgemeinen Schmerztherapie
der interdisziplinären Indikationsstellung zur weiterführenden Diagnostik einschließlich der Differentialindikation und Interpretation radiologischer Befunde im Zusammenhang mit gebietsbezogenen Fragestellungen
der Beurteilung von Besonderheiten der Erkrankungen und Einschränkungen im Alter
der Betreuung von Schwerstkranken und Sterbenden
den psychosozialen, umweltbedingten und interkulturellen Einflüssen auf die Gesundheit
gesundheitsökonomischen Auswirkungen ärztlichen Handelns
den Strukturen des Gesundheitswesens

Basis­wei­ter­bil­dung für die Fach­a­rzt­kom­pe­ten­zen 13.1 und 13.2.1 bis 13.2.8

den allgemeinen Inhalten der Weiterbildung für die Abschnitte B und C
der Gesundheitsberatung, der Früherkennung von Gesundheitsstörungen einschließlich Gewalt- und Suchtprävention, der Prävention einschließlich Impfungen, der Einleitung und Durchführung rehabilitativer Maßnahmen sowie der Nachsorge
der Erkennung und Behandlung von nichtinfektiösen, infektiösen, toxischen und neoplastischen sowie von allergischen, immunologischen, metabolischen, ernährungsabhängigen und degenerativen Erkrankungen auch unter Berücksichtigung der Besonderheiten dieser Erkrankungen im höheren Lebensalter
den Grundlagen der gebietsbezogenen Tumortherapie
der Betreuung palliativmedizinisch zu versorgender Patienten
der Indikationsstellung, sachgerechten Probengewinnung und -behandlung für Laboruntersuchungen und Einordnung der Ergebnisse in das jeweilige Krankheitsbild
geriatrischen Syndromen und Krankheitsfolgen im Alter einschließlich der Pharmakotherapie im Alter
psychogenen Symptomen, somatopsychischen Reaktionen und psychosozialen Zusammenhängen einschließlich der Krisenintervention sowie der Grundzüge der Beratung und Führung Suchtkranker
Vorsorge- und Früherkennungsmaßnahmen
ernährungsbedingten Gesundheitsstörungen einschließlich diätetischer Behandlung sowie Beratung und Schulung
Durchführung und Dokumentation von Diabetikerbehandlungen
den Grundlagen hereditärer Krankheitsbilder einschließlich der Indikationsstellung für eine humangenetische Beratung
der Indikationsstellung und Überwachung physikalischer Therapiemaßnahmen
der gebietsbezogenen Arzneimitteltherapie
der Erkennung und Behandlung akuter Notfälle einschließlich lebensrettender Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Vitalfunktionen und Wiederbelebung
der Bewertung der Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit, der Arbeitsfähigkeit, der Berufs- und Erwerbsfähigkeit sowie der Pflegebedürftigkeit
der intensivmedizinischen Basisversorgung

Weiterbildung in der Facharztkompetenz

den Inhalten der Basisweiterbildung aus dem Gebiet Innere Medizin
der Erkennung und konservativen Behandlung der rheumatischen Erkrankungen und Osteopathien sowie insbesondere der immunsuppressiven und -modulatorischen medikamentösen Therapie entzündlich-rheumatischer Systemerkrankungen wie den Kollagenosen, den Vaskulitiden, den entzündlichen Muskelerkrankungen, den chronischen Arthritiden und Spondyloarthropathien und der speziellen Schmerztherapie rheumatischer Erkrankungen
der Verordnung und Funktionsüberprüfung von Orthesen und Hilfsmitteln bei rheumatischen Erkrankungen
der Indikationsstellung radiologischer Untersuchungen und Einordnung der Befunde in das Krankheitsbild
der Indikationsstellung, Methodik, Durchführung und Einordnung der Laboruntersuchungen von immunologischen Parametern in das Krankheitsbild
der interdisziplinären Indikationsstellung zu chirurgischen, strahlentherapeutischen und nuklearmedizinischen Behandlungsverfahren
der intensivmedizinischen Basisversorgung

Untersuchungs- und Behandlungsverfahren

Basisweiterbildung für die Facharztkompetenzen des Gebiets

Richtzahl
Elektrokardiogramm
500
Ergometrie
100
Langzeit-EKG
100
Langzeitblutdruckmessung
50
spirometrische Untersuchungen der Lungenfunktion
100
Ultraschalluntersuchungen des Abdomens und Retroperitoneums einschließlich Urogenitalorgane
500
Ultraschalluntersuchungen der Schilddrüse
150
Doppler-Sonographien der Extremitäten versorgenden und der extrakraniellen hirnversorgenden Gefäße
300
Punktions- und Katheterisierungstechniken einschließlich der Gewinnung von Untersuchungsmaterial
BK
Infusions-, Transfusions- und Blutersatztherapie, enterale und parenterale Ernährung
50
Proktoskopie
BK

BK (Basis­kennt­nisse) bedeu­tet, dass Grund­kennt­nisse und Erfah­run­gen hierzu erfor­der­lich sind. Der Nach­weis einer Mindest­zahl von entspre­chen­den Unter­su­chun­gen/Behand­lun­gen ist hier nicht erfor­der­lich.

Weiterbildung in der Facharztkompetenz

Untersuchungs- und Behandlungsverfahren der Basisweiterbildung
Sonographien des Bewegungsapparates einschließlich Arthrosonographien
300
intraartikuläre Punktionen und Injektionsbehandlungen
100
Synovia-Analyse
BK
rheumatologisch-immunologische Labordiagnostik, einschließlich
Autoantikörper bei rheumatischen Erkrankungen, z. B. indirekte Immunfluoresentechnik, ELISA, Immunoblot
Antikörper/Erregerbestandteile bei Verdacht auf post- oder parainfektiöser rheumatischer Erkrankung, z. B. erregerserologische Tests
immungenetische Tests, z. B. HLA-B 27-Bestimmung
Kapillarmikroskopie
50
Osteodensitometrie
50
den physikalischen, krankengymnastischen und ergotherapeutischen Behandlungsprinzipien
BK

BK (Basis­kennt­nisse) bedeu­tet, dass Grund­kennt­nisse und Erfah­run­gen hierzu erfor­der­lich sind. Der Nach­weis einer Mindest­zahl von entspre­chen­den Unter­su­chun­gen/Behand­lun­gen ist hier nicht erfor­der­lich.

Übergangsbestimmungen:

Ärzte, die die Aner­ken­­nung zum Führen der Fach­a­rz­t­­be­­zeich­­nung „Fach­a­rzt für Innere Medi­­zin“ und einer zuge­hö­ri­­gen Schwer­­punk­t­­be­­zeich­­nung aufgrund bisher gelten­­der Weiter­­bil­­dungs­­ord­­nun­­gen erwor­­ben haben, sind berech­tigt, stat­t­­des­­sen die in dieser Weiter­­bil­­dungs­­ord­­nung jeweils fest­­ge­legte Bezeich­­nung zu führen.

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