Facharzt für Neurologie

arztin_behandlung

Gebiet Neurologie

Definition:

Das Gebiet Neuro­lo­­gie umfasst die Vorbeu­­gung, Erken­­nung, konser­va­tive Behan­d­­lung und Reha­­bi­­li­ta­tion der Erkran­­kun­­gen des zentra­len, peri­­phe­ren und vege­ta­ti­­ven Nerven­­­sys­tems einschließ­­lich der Musku­la­tur.

Weiterbildungsziel:

Ziel der Weiter­­bil­­dung im Gebiet Neuro­lo­­gie ist die Erlan­­gung der Fach­a­rz­t­­kom­­pe­tenz nach Ableis­tung der vorge­­schrie­­be­­nen Weiter­­bil­­dungs­­­zeit und Weiter­­bil­­dungs­­in­halte.

Weiterbildungszeit:

60 Monate bei einem Weiter­bil­der an einer Weiter­bil­dungs­stätte gemäß § 5 Abs. 1 Satz 2, davon
24 Monate in der stati­o­nären neuro­lo­gi­schen Pati­en­ten­ver­sor­gung
12 Monate in Psych­ia­trie und Psycho­the­ra­pie, Kinder- und Jugend­psych­ia­trie und -psycho­the­ra­pie und/oder Psycho­so­ma­ti­sche Medi­zin und Psycho­the­ra­pie
6 Monate in der inten­siv­me­di­zi­ni­schen Versor­gung neuro­lo­gi­scher Pati­en­ten
können bis zu 12 Monate im Gebiet Innere Medi­zin und/oder in Allge­mein­me­di­zin, Anato­mie, Neuro­chir­ur­gie, Neur­o­pa­tho­lo­gie, Neuro­ra­dio­lo­gie und Physio­lo­gie ange­rech­net werden
können bis zu 24 Monate im ambu­lan­ten Bereich abge­leis­tet/ange­rech­net werden

Weiterbildungsinhalt:

Zusätz­­lich zu den in § 4 Abs. 3 aufge­­führ­ten Anfor­­de­run­­gen Erwerb von Kennt­­nis­­sen, Erfah­run­­gen und Fertig­kei­ten in
der Vorbeu­gung, Erken­nung, Behand­lung, Nach­sorge und Reha­bi­li­ta­tion neuro­lo­gi­scher Krank­heits­bil­der und Defekt­zu­stände
der neuro­lo­gisch-psych­ia­tri­schen Anamne­seer­he­bung einschließ­lich biogra­phi­scher und psycho­so­zi­a­ler Zusam­men­hänge, psycho­ge­ner Symptome sowie somat­o­psy­chi­scher Reak­ti­o­nen
der Indi­ka­ti­ons­stel­lung und Über­wa­chung neuro­lo­gi­scher, neuro­reha­bi­li­ta­ti­ver und physi­ka­li­scher Behand­lungs­ver­fah­ren
der Indi­ka­ti­ons­stel­lung und Auswer­tung neuro­ra­dio­lo­gi­scher Verfah­ren
der inter­dis­zi­pli­nären diagno­s­ti­schen und thera­peu­ti­schen Zusam­me­n­a­r­beit auch mit ande­ren Berufs­grup­pen der Gesund­heits­ver­sor­gung wie der Kran­ken­gym­nas­tik, Logo­pä­die, Neuro­psy­cho­lo­gie und Ergo­the­ra­pie einschließ­lich ihrer Indi­ka­ti­ons­stel­lung und Über­wa­chung entspre­chen­der Maßnah­men
der Indi­ka­ti­ons­stel­lung sozio­the­ra­peu­ti­scher Maßnah­men
der gebiets­be­zo­ge­nen Arznei­mit­tel­the­ra­pie
den Grund­la­gen der gebiets­be­zo­ge­nen Tumor­the­ra­pie
der Betreu­ung pallia­tiv­me­di­zi­nisch zu versor­gen­der Pati­en­ten
neuro­lo­gisch-geria­tri­schen Syndro­men und Krank­heits­fol­gen einschließ­lich der Phar­ma­ko­the­ra­pie im Alter
den Grund­la­gen neuro­lo­gisch rele­van­ter Schlaf- und Vigi­lanz­stö­run­gen
den Grund­la­gen der Verhal­tens­neu­ro­lo­gie und der medi­zi­ni­schen Neuro­psy­cho­lo­gie
den Grund­la­gen here­di­tä­rer Krank­heits­bil­der einschließ­lich der Indi­ka­ti­ons­stel­lung für eine human­ge­ne­ti­sche Bera­tung
der Hirn­tod­dia­gno­s­tik
der Indi­ka­ti­ons­stel­lung, sach­ge­rech­ten Proben­ge­win­nung und -behand­lung für Labor­un­ter­su­chun­gen und Einord­nung der Ergeb­nisse in das jewei­lige Krank­heits­bild
der inten­siv­me­di­zi­ni­schen Basis­ver­sor­gung
der Akut­be­hand­lung von Sucht­er­kran­kun­gen
Defi­­nierte Unter­­su­chungs- und Behan­d­­lungs­­­ver­­fah­ren:
Elek­tro­en­ze­pha­lo­gra­phie
Elek­tro­myo­gra­phie
Elek­tro­neu­ro­gra­phie einschließ­lich der korti­ka­len Magnet­sti­mu­la­tion
visu­elle, soma­to­sen­si­ble, akus­tisch und moto­risch evozierte Poten­zi­ale
Funk­ti­ons­dia­gno­s­tik des auto­no­men Nerven­sys­tems
Funk­ti­ons­ana­ly­sen bei peri­phe­ren und zentra­len Bewe­gungs­stö­run­gen sowie Gleich­ge­wichts­s­tö­run­gen
Funk­ti­ons­ana­ly­sen bei Sprach-, Sprech- und Schluck­stö­run­gen
neuro-otolo­gi­sche Unter­su­chun­gen, z. B. expe­ri­men­telle Nystag­muspro­vo­ka­tion, spino­ves­ti­bu­läre, vesti­bu­lo­spi­nale und zentrale Tests
verhal­tens­neu­ro­lo­gi­sche und neuro­psy­cho­lo­gi­sche Test­ver­fah­ren
sono­gra­phi­sche Unter­su­chun­gen von Nerven­sys­tem und Muskeln sowie Dopp­ler-/Duplex-Unter­su­chun­gen extra- und intra­kra­ni­el­ler hirn­ver­sor­gen­der Gefäße
neuro­lo­gi­sche Befun­d­er­he­bung bei Störun­gen der höhe­ren Hirn­leis­tun­gen, z. B. der Selbst- und Defi­zit­wahr­neh­mun­gen, der Moti­va­tion, des Antriebs, der Kommu­ni­ka­tion, der Aufmerk­sam­keit, des Gedächt­nis­ses, der räum­li­chen Fähig­kei­ten, des Denkens, des Handelns, der Krea­ti­vi­tät
Erstel­lung von Reha­bi­li­ta­ti­ons­plä­nen, Über­wa­chung und epikri­ti­sche Bewer­tung der Anwen­dung von Reha­bi­li­ta­ti­ons­ver­fah­ren
Punk­ti­ons- und Kathe­te­ri­sie­rungs­tech­ni­ken einschließ­lich der Gewin­nung von Unter­su­chungs­ma­te­rial aus dem Liquor­sys­tem
Infu­si­ons-, Trans­fu­si­ons- und Blut­er­satz­the­ra­pie, ente­r­ale und paren­te­r­ale Ernäh­rung

Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten in

Allgemeine Inhalte der Weiterbildung für die Abschnitte B und C

ethischen, wissenschaftlichen und rechtlichen Grundlagen ärztlichen Handelns
der ärztlichen Begutachtung
den Maßnahmen der Qualitätssicherung und des Qualitätsmanagements einschließlich des Fehler- und Risikomanagements
der ärztlichen Gesprächsführung einschließlich der Beratung von Angehörigen
psychosomatischen Grundlagen
der interdisziplinären Zusammenarbeit
der Ätiologie, Pathophysiologie und Pathogenese von Krankheiten
der Aufklärung und der Befunddokumentation
labortechnisch gestützten Nachweisverfahren mit visueller oder apparativer Auswertung (Basislabor)
medizinischen Notfallsituationen
den Grundlagen der Pharmakotherapie einschließlich der Wechselwirkungen der Arzneimittel und des Arzneimittelmissbrauchs
der Durchführung von Impfungen
der allgemeinen Schmerztherapie
der interdisziplinären Indikationsstellung zur weiterführenden Diagnostik einschließlich der Differentialindikation und Interpretation radiologischer Befunde im Zusammenhang mit gebietsbezogenen Fragestellungen
der Beurteilung von Besonderheiten der Erkrankungen und Einschränkungen im Alter
der Betreuung von Schwerstkranken und Sterbenden
den psychosozialen, umweltbedingten und interkulturellen Einflüssen auf die Gesundheit
gesundheitsökonomischen Auswirkungen ärztlichen Handelns
den Strukturen des Gesundheitswesens

Inhalte der Facharztkompetenz

den allgemeinen Inhalten der Weiterbildung für die Abschnitte B und C
der Vorbeugung, Erkennung, Behandlung, Nachsorge und Rehabilitation neurologischer Krankheitsbilder und Defektzustände
der neurologisch-psychiatrischen Anamneseerhebung einschließlich biographischer und psychosozialer Zusammenhänge, psychogener Symptome sowie somatopsychischer Reaktionen
der Indikationsstellung und Überwachung neurologischer, neurorehabilitativer und physikalischer Behandlungsverfahren
der Indikationsstellung und Auswertung neuroradiologischer Verfahren
der interdisziplinären diagnostischen und therapeutischen Zusammenarbeit auch mit anderen Berufsgruppen der Gesundheitsversorgung wie der Krankengymnastik, Logopädie, Neuropsychologie und Ergotherapie einschließlich ihrer Indikationsstellung und Überwachung entsprechender Maßnahmen
der Indikationsstellung soziotherapeutischer Maßnahmen
der gebietsbezogenen Arzneimitteltherapie
den Grundlagen der gebietsbezogenen Tumortherapie
der Betreuung palliativmedizinisch zu versorgender Patienten
neurologisch-geriatrischen Syndromen und Krankheitsfolgen einschließlich der Pharmakotherapie im Alter
den Grundlagen neurologisch relevanter Schlaf- und Vigilanzstörungen
den Grundlagen der Verhaltensneurologie und der Neuropsychologie
den Grundlagen hereditärer Krankheitsbilder einschließlich der Indikationsstellung für eine humangenetische Beratung
der Hirntoddiagnostik
der Indikationsstellung, sachgerechten Probengewinnung und -behandlung für Laboruntersuchungen und Einordnung der Ergebnisse in das jeweilige Krankheitsbild
der intensivmedizinischen Basisversorgung
der Akutbehandlung von Suchterkrankungen

Untersuchungs- und Behandlungsverfahren

Elektroenzephalographie
500
Elektromyographie
100
Elektroneurographie einschließlich der kortikalen Magnetstimulation
100
visuelle, somatosensible, akustisch und motorisch evozierte Potentzale
200
Funktionsdiagnostik des autonomen Nervensystems
25
Funktionsanalysen bei peripheren und zentralen Bewegungsstörungen sowie Gleichgewichtsstörungen
50
Funktionsanalysen bei Sprach-, Sprech- und Schluckstörungen
50
neuro-otologische Untersuchungen, z. B. experimentelle Nystagmusprovokation, spinovestibuläre, vestibulospinale und zentrale Tests
BK
verhaltensneurologische und neuropsychologische Testverfahren
25
sonographische Untersuchungen von Nervensystem und Muskeln sowie Doppler-/Duplex-Untersuchungen extra- und intrakranieller hirnversorgender Gefäße
200
neurologische Befunderhebung bei Störungen der höheren Hirnleistungen, z. B. der Selbst- und Defizitwahrnehmungen, der Motivation, des Antriebs, der Kommunikation, der Aufmerksamkeit, des Gedächtnisses, der räumlichen Fähigkeiten, des Denkens, des Handelns, der Kreativität
50
Erstellung von Rehabilitationsplänen, Überwachung und epikritische Bewertung der Anwendung von Rehabilitationsverfahren
50
Punktions- und Katheterisierungstechniken einschließlich der Gewinnung von Untersuchungsmaterial aus dem Liquorsystem
100
Infusions-, Transfusions- und Blutersatztherapie, enterale und parenterale Ernährung
50

BK (Basis­kennt­nisse) bedeu­tet, dass Grund­kennt­nisse und Erfah­run­gen hierzu erfor­der­lich sind. Der Nach­weis einer Mindest­zahl von entspre­chen­den Unter­su­chun­gen/Behand­lun­gen ist hier nicht erfor­der­lich.

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