Geriatrie

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Definition:

Die Zusatz-Weiter­­bil­­dung Geria­trie umfasst in Ergän­­zung zu einer Fach­a­rz­t­­kom­­pe­tenz die Vorbeu­­gung, Erken­­nung, konser­va­tive und inter­­ven­ti­o­­nelle Behan­d­­lung und Reha­­bi­­li­ta­tion körper­­li­cher und seeli­­scher Erkran­­kun­­gen im biolo­­gisch fort­­ge­­schrit­te­­nen Lebens­­a­l­ter mit dem Ziel der Erha­l­tung und Wieder­­her­s­tel­­lung größ­t­mög­­li­cher Selbst­­stän­­dig­keit.

Weiterbildungsziel:

Ziel der Zusatz-Weiter­­bil­­dung ist die Erlan­­gung der fach­­li­chen Kompe­tenz in Geria­trie nach Ableis­tung der vorge­­schrie­­be­­nen Weiter­­bil­­dungs­­­zeit und Weiter­­bil­­dungs­­in­halte.

Voraussetzung zum Erwerb der Bezeichnung:

Aner­ken­nung als „Fach­a­rzt für Allge­mein­me­di­zin“, „Fach­a­rzt für Neuro­lo­gie“, „Fach­a­rzt für Physi­ka­li­sche und Reha­bi­li­ta­tive Medi­zin“, „Fach­a­rzt für Psych­ia­trie und Psycho­the­ra­pie“ (auch Aner­ken­nung als „Fach­a­rzt für Nerven­heil­kunde“ nach bishe­ri­gem Recht), „Fach­a­rzt für Psycho­so­ma­ti­sche Medi­zin und Psycho­the­ra­pie“ (auch Aner­ken­nung als „Fach­a­rzt für Psycho­the­ra­peu­ti­sche Medi­zin“ nach bishe­ri­gem Recht), einer Fach­a­rzt­be­zeich­nung im Gebiet Chir­ur­gie (auch Aner­ken­nung als „Fach­a­rzt für Chir­ur­gie“ nach bishe­ri­gem Recht) oder einer Fach­a­rzt­be­zeich­nung im Gebiet Innere Medi­zin

Weiterbildungszeit:

18 Monate bei einem Weiter­bil­der für Geria­trie gemäß § 5 Abs. 1 Satz 3

Weiterbildungsinhalt:

Erwerb von Kennt­­nis­­sen, Erfah­run­­gen und Fertig­kei­ten in
der Sympto­ma­to­lo­gie und funk­ti­o­nel­len Bedeu­tung von Alters­ver­än­de­run­gen sowie Erkran­kun­gen und Behin­de­run­gen des höhe­ren Lebens­al­ters
geria­trisch diagno­s­ti­schen Verfah­ren zur Erfas­sung organ­be­zo­ge­ner und über­grei­fen­der moto­ri­scher, emoti­o­nel­ler und kogni­ti­ver Funk­ti­ons­ein­schrän­kun­gen
Vorbeu­gung und Erken­nung sowie Stadi­enein­tei­lung, Indi­ka­ti­ons­stel­lung und progno­s­ti­sche Einschät­zung konser­va­ti­ver und inva­si­ver Thera­pie­maß­nah­men geria­tri­scher Syndrome, einschließ­lich Indi­ka­ti­ons­stel­lung sowie ggf. Durch­füh­rung inter­ven­ti­o­nel­ler Thera­pie­for­men wie
  • Gebrech­lich­keit
  • loko­mo­to­ri­sche Probleme und Stürze
  • verzö­gerte Remo­bi­li­tät/Immo­bi­li­tät
  • meta­bo­li­sche Insta­bi­li­tät einschließ­lich des Delirs
  • Inkon­ti­nenz
  • Deku­bi­tus
  • kogni­tiv-neuro­psy­cho­lo­gi­sche Störun­gen einschließ­lich Depres­sion und Demenz
der Durch­füh­rung des geria­tri­schen Assess­ments einschließ­lich Testun­gen der Hirn­leis­tungs­fä­hig­keit und Unter­su­chun­gen des Verhal­tens und der emoti­o­nel­len Befind­lich­keit mit Hilfe von Schätz­ska­len
der geria­tri­schen Thera­pie von körper­li­chen und seeli­schen Erkran­kun­gen einschließ­lich der Erstel­lung inter­dis­zi­pli­närer Thera­pie­pläne und der Verlaufs­kon­trolle
den spezi­el­len phar­ma­ko­dy­na­mi­schen Beson­der­hei­ten und der Dosie­rung von Arznei­mit­teln, Medi­ka­men­ten­in­ter­ak­ti­o­nen bei Mehr­fach­ver­ord­nun­gen unter beson­de­rer Berück­sich­ti­gung von Compli­ance und der Medi­ka­men­ten­hand­ha­bung im höhe­ren Lebens­al­ter
der alter­sad­äqua­ten Ernäh­rung und Diäte­tik
physio- und ergo­the­ra­peu­ti­schen, prothe­ti­schen und logo­pä­di­schen Maßnah­men
Rein­te­gra­ti­ons­maß­nah­men und Nutzung exter­ner Hilfen und sozi­a­ler Einrich­tun­gen zur Wieder­ein­glie­de­rung unter Berück­sich­ti­gung von Multi­mor­bi­di­tät und körper­lich-seeli­schen Wech­sel­wir­kun­gen
der Hygi­e­ne­be­ra­tung
der Anlei­tung eines inter­dis­zi­pli­nären thera­peu­ti­schen Teams
dem geziel­ten Einsatz von Akut­the­ra­pie und (Früh-)Reha­bi­li­ta­tion unter Berück­sich­ti­gung ambu­lan­ter, teil­sta­ti­o­närer und stati­o­närer Versor­gungs­an­ge­bote und der quali­fi­zier­ten Über­lei­tung
der Bera­tung bezüg­lich sozi­al­me­di­zi­ni­scher, pflege- und betreu­ungs­recht­li­cher Frage­stel­lun­gen sowie beson­de­rer Aspekte der Heil- und Hilfs­mit­tel­ver­ord­nung
der Durch­füh­rung geria­tri­scher Konsile einschließ­lich Scree­ning, geria­tri­schen Assess­ment und Fest­le­gung eines vorläu­fi­gen Thera­pi­e­zie­les
der Planung und Durch­füh­rung von struk­tu­rier­ter (Akut-)Diagno­s­tik einschließ­lich geria­ti­schem Assess­ment bei Pati­en­ten mit
  • Sturz­krank­heit
  • Hemi­ple­gie­syn­drom
  • Hirn­leis­tungs­stö­rung einschließ­lich der Diffe­ren­zi­al­dia­gno­s­tik Delir, Depres­sion und Demenz
  • Inkon­ti­nenz
  • protra­hier­ter Remo­bi­li­sa­tion
  • Tumo­r­er­kran­kun­gen und nicht mali­gnen Beglei­ter­kran­kun­gen
  • geria­tri­e­ty­pi­schen Syndro­men und/oder chro­ni­schen Schmer­zen

Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten in

den allgemeinen Inhalten der Weiterbildung für die Abschnitte B und C
der Symptomatologie und funktionellen Bedeutung von Altersveränderungen sowie Erkrankungen und Behinderungen des höheren Lebensalters
geriatrisch diagnostischen Verfahren zur Erfassung organbezogener und übergreifender motorischer, emotioneller und kognitiver Funktionseinschränkungen
Vorbeugung und Erkennung sowie Stadieneinteilung, Indikationsstellung und prognostische Einschätzung konservativer und invasiver Therapiemaßnahmen geriatrischer Syndrome, einschließlich Indikationsstellung sowie ggf. Durchführung interventioneller Therapieformen wie
– Gebrechlichkeit
– lokomotorische Probleme und Stürze
– verzögerte Remobilität/Immobilität
– metabolische Instabilität einschließlich des Delirs
– Inkontinenz
– Dekubitus
– kognitiv-neuropsychologische Störungen einschließlich Depression und Demenz
der Durchführung des geriatrischen Assessments einschließlich Testungen der Hirnleistungsfähigkeit und Untersuchungen des Verhaltens und der emotionellen Befindlichkeit mit Hilfe von Schätzskalen
der geriatrischen Therapie von körperlichen und seelischen Erkrankungen einschließlich der Erstellung interdisziplinärer Therapiepläne und der Verlaufskontrolle
den speziellen pharmakodynamischen Besonderheiten und der Dosierung von Arzneimitteln, Medikamenteninteraktionen bei Mehrfachverordnungen unter besonderer Berücksichtigung von Compliance und der Medikamentenhandhabung im höheren Lebensalter
der altersadäquaten Ernährung und Diätetik
physio- und ergotherapeutischen, prothetischen und logopädischen Maßnahmen
Reintegrationsmaßnahmen und Nutzung externer Hilfen und sozialer Einrichtungen zur Wiedereingliederung unter Berücksichtigung von Multimorbidität und körperlich-seelischen Wechselwirkungen
der Hygieneberatung
der Anleitung eines interdisziplinären therapeutischen Teams
dem gezielten Einsatz von Akuttherapie und (Früh-)Rehabilitation unter Berücksichtigung ambulanter, teilstationärer und stationärer Versorgungsangebote und der qualifizierten Überleitung
der Beratung bezüglich sozialmedizinischer, pflege- und betreuungsrechtlicher Fragestellungen sowie besonderer Aspekte der Heil- und Hilfsmittelverordnung
der Durchführung geriatrischer Konsile einschließlich Screening, geriatrischen Assessment und Festlegung eines vorläufigen Therapieziels
der Planung und Durchführung von strukturierter (Akut-)Diagnostik einschließlich geriatrischen Assessment bei Patienten mit
– Sturzkrankheit
– Hemiplegiesyndrom
– Hirnleistungsstörung einschließlich der Differenzialdiagnostik, Delir, Depression und Demenz
– Inkontinenz
– protrahierter Remobilisation
– Tumorerkrankungen und nicht malignen Begleiterkrankungen
– geriatrietypischen Syndromen und/oder chronischen Schmerzen

Untersuchungs- und Behandlungsverfahren

Therapiemaßnahmen geriatrischer Syndrome, einschließlich Indikationsstellung sowie ggf. Durchführung interventioneller Therapieformen, davon bei
Gebrechlichkeit
50
lokomotorischen Problemen und Stürzen
50
verzögerter Remobilität/Immobilität
50
metabolischer Instabilität einschließlich Delir
50
Inkontinenz
50
Dekubitus
50
kognitiv-neuropsychologischen Störungen einschließlich Depression und Demenz
50
strukturierte (Akut-)Diagnostik einschließlich geriatrische Assessments davon bei
Sturzkrankheit
50
Hemiplegiesyndrom
50
Hirnleistungsstörung einschließlich Differentialdiagnostik Delir, Depression und Demenz
50
Inkontinenz
50
protrahierter Remobilisation
50
Tumorerkrankungen und nicht malignen Begleiterkrankungen
50
geriatrietypischen Syndromen und/oder chronischen Schmerzen
50
Risikostratefizierung
50
Maßnahmen bei Schmerzsymptomatik, insbesondere bei Patienten mit fortgeschrittener kognitiver Störung
50
Durchführung geriatrischer Assessments einschließlich Testung der Hirnleistungsfähigkeit, Untersuchung des Verhaltens und der emotionalen Befindlichkeit mit Hilfe von Schätzskalen
50
Beurteilung zu Fragen der Pflegeversicherung bzw. des Betreuungsgesetzes
10
Beratung bezüglich sozialmedizinischer, pflege- und betreuungsrechtlicher Fragestellungen sowie besonderer Aspekte der Heil- und Hilfsmittelverordnung
100
Durchführung geriatrischer Konsile einschließlich Festlegung eines vorläufigen Therapieziels
100

Übergangsbestimmungen:

Ärzte, die über die Aner­ken­­nung der Fakul­ta­ti­­ven Weiter­­bil­­dung „Kli­­ni­­sche Geria­trie“ verfü­­gen, sind berech­tigt, die Zusatz­­be­­zeich­­nung „Ger­ia­trie“ zu führen.

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