Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin

arztin_behandlung

Gebiet Kinder- und Jugendmedizin

Definition:

Das Gebiet Kinder- und Jugend­­­me­­di­­zin umfasst die Präven­tion, Diagno­s­tik, Thera­pie, Reha­­bi­­li­ta­tion und Nach­­sorge aller körper­­li­chen, psychi­­schen und psycho­­­so­­ma­ti­­schen Erkran­­kun­­gen, Verha­l­tens­auf­­fäl­­lig­kei­ten, Entwick­­lungs­­­stö­run­­gen und Behin­­de­run­­gen des Säug­­lings, Klein­kin­­des, Kindes, Jugend­­­li­chen und Heran­wach­­sen­­den in seinem sozi­a­len Umfeld von der präna­ta­len Peri­ode bis zur Tran­­si­tion in eine quali­­fi­­zierte Weiter­­be­treu­ung.

Weiterbildungsziel:

Ziel der Weiter­­bil­­dung im Gebiet Kinder- und Jugend­­­me­­di­­zin ist die Erlan­­gung der Fach­a­rz­t­­kom­­pe­tenz nach Ableis­tung der vorge­­schrie­­be­­nen Weiter­­bil­­dungs­­­zeit und Weiter­­bil­­dungs­­in­halte.

Weiterbildungszeit:

60 Monate bei einem Weiter­bil­der an einer Weiter­bil­dungs­stätte gemäß § 5 Abs. 1 Satz 2, davon
6 Monate in der inten­siv­me­di­zi­ni­schen Versor­gung von Kindern und Jugend­li­chen
können zum Kompe­ten­z­er­werb bis zu 12 Monate Weiter­bil­dung in ande­ren Gebie­ten erfol­gen
können bis zu 12 Monate in den Schwer­punkt­wei­ter­bil­dun­gen des Gebie­tes ange­rech­net werden
können bis zu 24 Monate im ambu­lan­ten Bereich abge­leis­tet/ange­rech­net werden

Weiterbildungsinhalt:

Zusätz­­lich zu den in § 4 Abs. 3 aufge­­führ­ten Anfor­­de­run­­gen Erwerb von Kennt­­nis­­sen, Erfah­run­­gen und Fertig­kei­ten in
der Beur­tei­lung der körper­li­chen, sozi­a­len, psychi­schen und intel­lek­tu­el­len Entwick­lung des Säug­lings, Klein­kin­des, Kindes und Jugend­li­chen
Kennt­nisse über Tran­si­tion im Kontext der zugrunde liegen­den Erkran­kung
der Erken­nung und koor­di­nier­ten Behand­lung von Verhal­tens­auf­fäl­lig­kei­ten im Kindes- und Jugend­al­ter
der Gesprächs­füh­rung mit Kindern und Jugend­li­chen und der Gesund­heits­be­ra­tung/-vorsorge einschließ­lich ihrer Bezugs­per­so­nen
Vorsor­ge­un­ter­su­chun­gen und Früh­er­ken­nungs­maß­nah­men einschließ­lich orien­tie­rende Hör- und Sehprü­fun­gen
der Präven­tion einschließ­lich Impfun­gen
der Behand­lung im fami­li­ären und weite­ren sozi­a­len Umfeld und häus­li­chen Milieu einschließ­lich der Haus­be­such­s­tä­tig­keit und sozi­al­päd­ia­tri­scher Maßnah­men
der Einlei­tung und Durch­füh­rung reha­bi­li­ta­ti­ver Maßnah­men sowie der Nach­sorge
der Erken­nung und Behand­lung ange­bo­re­ner und im Kindes- und Jugend­al­ter auftre­ten­der Störun­gen und Erkran­kun­gen einschließ­lich der Behand­lung von Früh- und Reif­ge­bo­re­nen
den Grund­la­gen here­di­tä­rer Krank­heits­bil­der einschließ­lich der Indi­ka­ti­ons­stel­lung für eine human­ge­ne­ti­sche Bera­tung
der Erken­nung und Behand­lung von bakte­ri­el­len, vira­len, myko­ti­schen und para­si­tä­ren Infek­ti­o­nen einschließ­lich epide­mi­o­lo­gi­scher Grund­la­gen
alters­be­zo­ge­nen neuro­lo­gi­schen Unter­su­chungs­me­tho­den und der Diffe­ren­zi­al­dia­gno­s­tik neuro­lo­gi­scher Krank­heits­bil­der
der Reife­be­ur­tei­lung von Früh- und Neuge­bo­re­nen und Einlei­tung neona­to­lo­gi­scher Behand­lungs­maß­nah­men
Durch­füh­rung und Beur­tei­lung entwick­lungs- und psycho­dia­gno­s­ti­scher Test­ver­fah­ren und Einlei­tung thera­peu­ti­scher Verfah­ren
orien­tie­ren­den Unter­su­chun­gen des Spre­chens, der Spra­che und der Sprach­ent­wick­lung
der Entwick­lung und Erkran­kung des kind­li­chen Immun­sys­tems
der Erken­nung und Behand­lung gebiets­be­zo­ge­ner aller­gi­scher Erkran­kun­gen
der Erken­nung und Behand­lung von Störun­gen des Wachs­tums und der Puber­tät­s­ent­wick­lung
psycho­ge­nen Sympto­men, somat­o­psy­chi­schen Reak­ti­o­nen und psycho­so­zi­a­len Zusam­men­hän­gen
ernäh­rungs­be­ding­ten Gesund­heits­s­tö­run­gen einschließ­lich diäte­ti­scher Behand­lung und Schu­lung
der Betreu­ung und Schu­lung von Kindern und Jugend­li­chen mit chro­ni­schen Erkran­kun­gen, z. B. Asth­ma­schu­lung, Diabe­tes­schu­lung
Thera­pie und Beglei­tung von Jugend­li­chen mit chro­ni­scher, behin­dern­der und progno­s­tisch ungüns­ti­ger Erkran­kung unter Berück­sich­ti­gung von Akzep­tanz, Compli­ance und jugend­al­ter­ss­pe­zi­fi­schem Verhal­ten
der Gewalt- und Sucht­prä­ven­tion
der Sexu­al­be­ra­tung
der Erken­nung und Bewer­tung von Kindes­miss­hand­lun­gen und Vernach­läs­si­gun­gen, von sozial- und umwelt­be­ding­ten Gesund­heits­s­tö­run­gen
der Behand­lung akuter und chro­ni­scher Schmerz­zu­stände
der Indi­ka­ti­ons­stel­lung, sach­ge­rech­ten Proben­ge­win­nung und -behand­lung für Labor­un­ter­su­chun­gen und Einord­nung der Ergeb­nisse in das jewei­lige Krank­heits­bild
der Indi­ka­ti­ons­stel­lung und Über­wa­chung logo­pä­di­scher, ergo- und physio­the­ra­peu­ti­scher sowie physi­ka­li­scher Thera­pie­maß­nah­men
der gebiets­be­zo­ge­nen Arznei­mit­tel­the­ra­pie
der Erken­nung und Behand­lung akuter Notfälle einschließ­lich lebens­ret­ten­der Maßnah­men zur Aufrecht­er­hal­tung der Vita­l­funk­ti­o­nen und Wieder­be­le­bung einschließ­lich bei Früh- und Neuge­bo­re­nen
der inten­siv­me­di­zi­ni­schen Basis­ver­sor­gung
der Betreu­ung pallia­tiv­me­di­zi­nisch zu versor­gen­der Pati­en­ten
inter­dis­zi­pli­närer Koor­di­na­tion einschließ­lich der Einbe­zie­hung weite­rer ärzt­li­cher, pfle­ge­ri­scher und sozi­a­ler Hilfen in Behand­lungs- und Betreu­ungs­kon­zepte
Defi­­nierte Unter­­su­chungs- und Behan­d­­lungs­­­ver­­fah­ren:
Kinder- und Jugend­li­chen-Vorsor­ge­un­ter­su­chun­gen
Elek­tro­kar­dio­gramm einschließ­lich Lang­zeit-EKG
Lang­zeit-Blut­druck­mes­sung
spiro­me­tri­sche Unter­su­chun­gen der Lungen­funk­tion
orien­tie­rende Hör- und Seh-Scree­ning-Unter­su­chun­gen
Unspe­zi­fi­sche und aller­gen­ver­mit­telte Provo­ka­ti­ons- und Karenz­tests einschließ­lich epiku­ta­ner, kuta­ner und intra­ku­ta­ner Tests sowie Erstel­lung eines Thera­pie­plans
Hypo­sen­si­bi­li­sie­rung
Ultra­schall­un­ter­su­chun­gen des Abdo­mens, des Retro­pe­ri­to­neums, der Uroge­ni­tal­or­gane, des Gehirns, der Schild­drüse, der Nasen­ne­ben­höh­len sowie der Gelenke einschließ­lich der Säug­lings­hüfte
Punk­ti­ons- und Kathe­te­ri­sie­rungs­tech­ni­ken einschließ­lich der Gewin­nung von Unter­su­chungs­ma­te­rial
Infu­si­ons-, Trans­fu­si­ons- und Blut­er­satz­the­ra­pie, ente­r­ale und paren­te­r­ale Ernäh­rung
Photo­the­ra­pie

Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten in

Allgemeine Inhalte der Weiterbildung für die Abschnitte B und C

ethischen, wissenschaftlichen und rechtlichen Grundlagen ärztlichen Handelns
der ärztlichen Begutachtung
den Maßnahmen der Qualitätssicherung und des Qualitätsmanagements einschließlich des Fehler- und Risikomanagements
der ärztlichen Gesprächsführung einschließlich der Beratung von Angehörigen
psychosomatischen Grundlagen
der interdisziplinären Zusammenarbeit
der Ätiologie, Pathophysiologie und Pathogenese von Krankheiten
der Aufklärung und der Befunddokumentation
labortechnisch gestützten Nachweisverfahren mit visueller oder apparativer Auswertung (Basislabor)
medizinischen Notfallsituationen
den Grundlagen der Pharmakotherapie einschließlich der Wechselwirkungen der Arzneimittel und des Arzneimittelmissbrauchs
der Durchführung von Impfungen
der allgemeinen Schmerztherapie
der interdisziplinären Indikationsstellung zur weiterführenden Diagnostik einschließlich der Differentialindikation und Interpretation radiologischer Befunde im Zusammenhang mit gebietsbezogenen Fragestellungen
der Beurteilung von Besonderheiten der Erkrankungen und Einschränkungen im Alter
der Betreuung von Schwerstkranken und Sterbenden
den psychosozialen, umweltbedingten und interkulturellen Einflüssen auf die Gesundheit
gesundheitsökonomischen Auswirkungen ärztlichen Handelns
den Strukturen des Gesundheitswesens

Inhalte der Facharztkompetenz

den allgemeinen Inhalten der Weiterbildung für die Abschnitte B und C
Kenntnisse über Transition im Kontext der zugrunde liegenden Erkrankung
der Beurteilung der körperlichen, sozialen, psychischen und intellektuellen Entwicklung des Säuglings, Kleinkindes, Kindes und Jugendlichen
der Erkennung und koordinierten Behandlung von Verhaltensauffälligkeiten im Kindes- und Jugendalter
der Gesprächsführung mit Kindern und Jugendlichen und der Gesundheitsberatung und -vorsorge einschließlich ihrer Bezugspersonen
Vorsorgeuntersuchungen und Früherkennungsmaßnahmen einschließlich orientierende Hör- und Sehprüfungen
der Prävention einschließlich Impfungen
der Behandlung im familiären und weiteren sozialen Umfeld und häuslichen Milieu einschließlich der Hausbesuchstätigkeit und sozialpädiatrischer Maßnahmen
der Einleitung und Durchführung rehabilitativer Maßnahmen sowie der Nachsorge
der Erkennung und Behandlung angeborener und im Kindes- und Jugendalter auftretender Störungen und Erkrankungen einschließlich der Behandlung von Früh- und Reifgeborenen
den Grundlagen hereditärer Krankheitsbilder einschließlich der Indikationsstellung für eine humangenetische Beratung
der Erkennung und Behandlung von bakteriellen, viralen, mykotischen und parasitären Infektionen einschließlich epidemiologischer Grundlagen
altersbezogenen neurologischen Untersuchungsmethoden und der Differenzialdiagnostik neurologischer Krankheitsbilder
der Reifebeurteilung von Früh- und Neugeborenen und Einleitung neonatologischer Behandlungsmaßnahmen
Durchführung und Beurteilung entwicklungs- und psychodiagnostischer Testverfahren und Einleitung therapeutischer Verfahren
orientierenden Untersuchungen des Sprechens, der Sprache und der Sprachentwicklung
der Entwicklung und Erkrankung des kindlichen Immunsystems
der Erkennung und Behandlung gebietsbezogener allergischer Erkrankungen
der Erkennung und Behandlung von Störungen des Wachstums und der Pubertätsentwicklung
psychogenen Symptomen, somatopsychischen Reaktionen und psychosozialen Zusammenhängen
ernährungsbedingten Gesundheitsstörungen einschließlich diätetischer Behandlung und Schulung
der Betreuung und Schulung von Kindern und Jugendlichen mit chronischen Erkrankungen, z. B. Asthmaschulung, Diabetesschulung
Therapie und Begleitung von Jugendlichen mit chronischer, behindernder und prognostisch ungünstiger Erkrankung unter Berücksichtigung von Akzeptanz, Compliance und jugendaltersspezifischem Verhalten
der Gewalt- und Suchtprävention
der Sexualberatung
der Erkennung und Bewertung von Kindesmisshandlungen und Vernachlässigungen, von sozial- und umweltbedingten Gesundheitsstörungen
der Behandlung akuter und chronischer Schmerzzustände
der Indikationsstellung, sachgerechten Probengewinnung und -behandlung für Laboruntersuchungen und Einordnung der Ergebnisse in das jeweilige Krankheitsbild
der Indikationsstellung und Überwachung logopädischer, ergo- und physiotherapeutischer sowie physikalischer Therapiemaßnahmen
der gebietsbezogenen Arzneimitteltherapie
der Erkennung und Behandlung akuter Notfälle einschließlich lebensrettender Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Vitalfunktionen und Wiederbelebung einschließlich bei Früh- und Neugeborenen
der intensivmedizinischen Basisversorgung
der Betreuung palliativmedizinisch zu versorgender Patienten
interdisziplinärer Koordination einschließlich der Einbeziehung weiterer ärztlicher, pflegerischer und sozialer Hilfen in Behandlungs- und Betreuungskonzepte

Untersuchungs- und Behandlungsverfahren

Kinder- und Jugendlichen-Vorsorgeuntersuchungen einschließlich orientierender Hör- und Seh-Untersuchungen
200
Elektrokardiogramm einschließlich Langzeit-EKG
50
Langzeit-Blutdruckmessung
BK
spirometrische Untersuchungen der Lungenfunktion
25
unspezifische und allergenvermittelte Provokations- und Karenztests einschließlich epikutaner, kutaner und intrakutaner Tests einschließlich Erstellung eines Therapieplanes
200
Hyposensibilisierung
25
Ultraschalluntersuchungen
des Abdomens, des Retroperitoneums, der Urogenitalorgane (einschließlich Doppler-Techniken)
300
des Gehirns
100
der Schilddrüse, der Nasennebenhöhlen sowie der Gelenke und Weichteile
100
der Säuglingshüfte
200
Punktions- und Katheterisierungstechniken einschließlich der Gewinnung von Untersuchungsmaterial
BK
Infusions-, Transfusions- und Blutersatztherapie, enterale und parenterale Ernährung
50

BK (Basis­kennt­nisse) bedeu­tet, dass Grund­kennt­nisse und Erfah­run­gen hierzu erfor­der­lich sind. Der Nach­weis einer Mindest­zahl von entspre­chen­den Unter­su­chun­gen/Behand­lun­gen ist hier nicht erfor­der­lich.

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