Hitze kann der menschlichen Gesundheit schaden
Bedingt durch den Klimawandel nimmt die Wahrscheinlichkeit von mehrtägigen Perioden mit ungewöhnlich hoher thermischer Belastung bereits seit Jahrzehnten zu. Diese immer öfter auftretenden Hitzewellen in Bayern können der Gesundheit der Menschen im Freistaat schaden. Beispielsweise stellen hohe Temperaturen eine Belastung für das Herz-Kreislauf-System dar. Auch steigt etwa das Risiko kardiovaskulärer und zerebrovaskulärer Erkrankungen sowie von Nierenschäden. Besonders gefährlich sind Hitzewellen für Säuglinge, ältere Menschen, Personen mit chronischen Herz-, Atemwegs-, und Nierenerkrankungen sowie für körperlich schwer arbeitende Berufsgruppen.
Ergebnisse der BLÄK-Umfrage zur Hitzeprävention in Praxen: Wo stehen Bayerns Ärztinnen und Ärzte?
Extrem heiße Sommertage sind längst keine Seltenheit mehr – mit teils gravierenden Folgen für vulnerable Patientinnen und Patienten. Doch wie gut sind Bayerns Arztpraxen auf diese Herausforderungen vorbereitet? Welche Maßnahmen zum Hitzeschutz werden bereits umgesetzt, und wo besteht noch Handlungsbedarf? Eine aktuelle Umfrage der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK) mit Unterstützung der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) gibt Aufschluss darüber, wie niedergelassene Ärztinnen und Ärzte das Thema Hitzeschutz bewerten und welche Unterstützung sie sich wünschen.
Die Resultate zeigen: Einige Praxen sind bereits gut vorbereitet, doch an manchen Stellen besteht noch Verbesserungsbedarf. Die Online-Befragung, die vom 16. April bis zum 15. Mai 2025 durchgeführt wurde, richtete sich an alle niedergelassene Ärztinnen und Ärzte in Bayern. Insgesamt wurden 18.755 Personen über ein Serviceschreiben der KVB, E-Mails der BLÄK sowie über die Website, Social-Media-Kanäle der Kammer und das Bayerische Ärzteblatt erreicht. 1.887 Ärztinnen und Ärzte nahmen teil, von denen 1.438 die Befragung vollständig ausfüllten – eine Rücklaufquote von zehn Prozent. Die Teilnahme erfolgte anonym, sodass die Teilnehmenden ihre Einschätzungen und Erfahrungen vertraulich teilen konnten.
Die Ergebnisse der Umfrage sind unter dem folgenden Link verfügbar:
Link zum Artikel „Umfrage zur Hitzeprävention in ärztlichen Praxen“
Gemeinsame Veranstaltung der BLÄK mit den ÄKV und ÄBV zum Hitzeschutz
Welche Auswirkungen haben Hitzewellen auf die Gesundheit der Menschen in Bayern? Und wie kann der Hitzeschutz in den Landkreisen und Kommunen des Freistaats unter Beteiligung der Ärzteschaft und anderer Akteure im Gesundheitswesen nachhaltig gestärkt werden? Diese Fragen standen im Mittelpunkt einer gemeinsamen Diskussionsveranstaltung der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK) mit den 63 Ärztlichen Kreis- sowie acht Bezirksverbänden in Bayern, die am 9. April 2025 in München stattfand. Professor Dr. Harald Lesch, Fakultät für Physik der LMU München, Dr. Martin Herrmann, Vorsitzender der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit e. V., sowie Dr. Marc Block, Vorsitzender des Ärztlichen Kreisverbandes Ebersberg, informierten die Teilnehmenden über die gesundheitlichen Risiken der Klimakrise und präsentierten Konzepte zur Hitzeprävention. Gemeinsam mit Dr. Gerald Quitterer, Präsident der BLÄK, warben die Referenten für die Gründung von Hitzeschutzbündnissen auf regionaler und lokaler Ebene.
Hitzeschutz in Handwerksbetrieben
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung stellt (Handwerks-)betrieben unter der Adresse Klima, Mensch, Gesundheit zahlreiche Informationen, Infografiken sowie Videos zur Verfügung, im Rahmen derer erklärt wird, wie Beschäftigte vor Hitze geschützt werden können. Auf der Website der Bundeszentrale können zu diesem Thema außerdem verschiedene Flyer und Broschüren heruntergeladen beziehungsweise bestellt werden.
Darüber hinaus informiert auch die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft auf ihrer Homepage breit über das Thema „hitzebedingte Erkrankungen am Arbeitsplatz“ sowie über technische, organisatorische und persönliche Gegenmaßnahmen. Link zu den Hitzeschutzkonzepten der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft
Hitzeschutzpläne für Praxen
Musterhitzeschutzplan für Praxen, herausgegeben von der Landesärztekammer Berlin, der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V. (KLUG) sowie der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung Berlin
Präsentation „Hitzeschutz in Arztpraxen“
Welche Auswirkungen hat Hitze auf die Gesundheit von Patientinnen und Patienten? Und mit welchen technischen und organisatorischen Maßnahmen kann der Hitzeschutz in ärztlichen Praxen verbessert werden?
Antworten darauf liefert die Präsentation „Hitzeschutz in Arztpraxen“ von Professor Dr. med. Jörg Schelling, Honorarprofessor für Allgemeinmedizin der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Wissenschaftlich fundiert zeigt Schelling in der Präsentation beispielsweise, wie Patienten durch die ärztliche Überprüfung des Medikamentenplans, zielgerichtete Verschattungen der Praxisräume, ausreichende Belüftung und Kühlung und Fortbildungen des Personals vor den gefährlichen Auswirkungen von Hitze geschützt werden können.
Die Präsentation „Hitzeschutz in Arztpraxen“ von Professor Schelling kann im Folgenden heruntergeladen werden
Hitze-Manual für Kinderarztpraxen
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen e.V. (BVKJ) hat zusammen mit der AG Pädiatrie KLUG e.V., der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. und den KlimaDocs ein Hitze-Manual für Kinderarztpraxen sowie für Patientinnen und Patienten erarbeitet und veröffentlicht. Dieses enthält unter anderem Informationen zu hitzegefährdeten Personen, Empfehlungen zu Verhaltensanpassungen bei Hitze und zur Anpassung der Praxisabläufe.
Das vollständige Hitze-Manual für Kinderarztpraxen finden Sie hier:
Hitzeschutzpläne für Kliniken
Musterhitzeschutzplan für Krankenhäuser, herausgegeben von der Landesärztekammer Berlin, der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V. (KLUG) sowie der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung Berlin
Musterhitzeschutzplan für den Rettungsdienst
Steigende Temperaturen und häufigere Hitzeperioden durch den Klimawandel machen Hitzeschutz im Rettungsdienst immer wichtiger. Dabei müssen sowohl Patientinnen und Patienten als auch Mitarbeitende berücksichtigt werden. Präventionsmaßnahmen sollten frühzeitig erfolgen und über Akutmaßnahmen hinausgehen. Der Musterhitzeschutzplan für den Rettungsdienst, herausgegeben von KLUG e.V. dient dazu, hitzebedingte Gesundheitsrisiken zu reduzieren. Angesichts unterschiedlicher Bedingungen im deutschen Rettungsdienst (z. B. Stadt / Land, länderspezifische Gesetze) bietet der Plan eine Orientierung. Individuelle Hitzeschutzpläne sollten an lokale Gegebenheiten und Risiken angepasst und regelmäßig überprüft werden.
Der Plan kann unter dem folgenden Link heruntergeladen werden.
Hitzeanpassung in Kommunen
Sie möchten mit der Hitzeanpassung in Ihrer Kommune beginnen, wissen aber nicht wie? Im Rahmen des Flyers „Hitzeanpassung in Ihrer Kommune“ stellt das Bayerische Landesamt für Gesundheit (LGL) und Lebensmittelsicherheit Informationen zur Erstellung eines kommunalen Hitzeaktionsplans zur Verfügung. Dabei wird auch auf die Möglichkeit eines kostenfreien Beratungstermins mit dem LGL aufmerksam gemacht.
Informationen über hitzesensible Medikamente
Viele Arzneimittel erhöhen nachweislich das Risiko, in Hitzewellen zu sterben. Ärztinnen und Ärzte sollten daher Medikamentenpläne vor dem Sommer und in Hitzewellen überprüfen. Die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V. empfiehlt im Rahmen der sogenannten „Heidelberger Liste“ mögliche Maßnahmen zur Medikamentenanpassung bei Hitze.
Hitze-Warnungen des Deutschen Wetterdiensts
Der Deutsche Wetterdienst als Bundesoberbehörde beobachtet das Klima und warnt vor wetterbedingten Gefahren wie zum Beispiel einer Hitzeperiode oder einer gesteigerten UV-Strahlung. Weitere Infos sind unter dem folgenden Link zu finden: Warnmeldungen des Deutschen Wetterdiensts
Darüber hinaus bietet der Deutsche Wetterdienst auch eine sogenannte „Warnwetter-App“ an. Mit der „WarnWetter-App“ versorgt der Deutsche Wetterdienst im Rahmen seines gesetzlichen Auftrages die breite Öffentlichkeit und die Einsatzkräfte aus dem Katastrophen-, Bevölkerungsschutz und Umweltschutz mit wichtigen Hinweisen zur aktuellen Warn- und Wettersituation. Weitere Informationen
Positionspapier der Bundesärztekammer für eine hitzeresiliente Gesellschaft
Die Bundesärztekammer hat in einem Positionspapier Forderungen an Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger für eine hitzeresiliente Gesellschaft zusammengefasst.
Hitze-Links
S1-Handlungsempfehlung der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin e.V. zum Thema „Hitzebedingte Gesundheitsstörungen in der hausärztlichen Praxis“ Link zur Empfehlung
Allgemeine Informationen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zum Thema „Hitzeschutz“ sind unter dem folgenden Link zu finden: Link zur Website der BZgA
Informationen von „KLUG“ zum Thema „Gesundheitsschutz in Hitzewellen während der COVID-19 Pandemie“
Allgemeine Informationen des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin zum Thema „Hitzeschutz“
Das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin hat auf seiner Website zahlreiche Ratschläge und Tipps zum Hitzeschutz veröffentlicht. Weitere Informationen
Allgemeine Informationen des Umweltbundesamts zum Thema „Hitzeschutz“
Zahlreiche Empfehlungen zum Schutz vor Hitze sowie zum gesundheitsschonenden Trink- und Essverhalten im Sommer stellt das Umweltbundesamt im Rahmen einer Broschüre zur Verfügung. Weitere Informationen
Tipps zum UV-Schutz
Tipps zum effektiven Schutz vor UV-Strahlung sind auf der Website des Bundesamts für Strahlenschutz zu finden.
Sonnenschutz für Kinder
Tipps zum effektiven Sonnenschutz für Kinder sind auf der Website der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zu finden. Weitere Infos: Sonnenschutz für Kinder
Hitzeschutz in Arztpraxen
Tipps zum effektiven Sonnenschutz in Arztpraxen sind im Flyer des Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege zu finden. Weitere Infos: Flyer